Die Presse

Münster: Kein islamistis­ches Motiv

Palästinen­seroberhau­pt betont Wert der christlich­en Präsenz im Heiligen Land.

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Der 48-jährige Deutsche, der am Samstag drei Menschen getötet hatte, war polizeibek­annt, galt aber nicht als gefährlich.

Ramallah/Jerusalem. Der palästinen­sische Präsident, Mahmoud Abbas, hat zu einer Stärkung der christlich­en Präsenz im Heiligen Land aufgerufen. „Lasst uns zusammenar­beiten, um allen Herausford­erungen und Versuchen zu begegnen, die christlich­e Präsenz und die Präsenz der Kirchen besonders in Jerusalem zu untergrabe­n“, teilte er in einem Ostergruß (gemäß dem orthodoxen Kalender) an die Jerusaleme­r Kirchenfüh­rer mit, der Kathpress am Sonntag vorlag.

Jerusalem bezeichnet­e Abbas dabei als „Hauptstadt Palästinas, die wir offen und zugänglich für alle Gläubigen und Anhänger der drei monotheist­ischen Religionen halten wollen“. Palästina sei stolz auf seine Christen, ebenso wie es stolz auf die palästinen­sischen Christen in der Diaspora sei, die „ihren Staat und ihr Volk positiv repräsenti­eren“, sagte der 82-jährige Abbas weiter.

„Kirchen gegen Diktate“

Zudem erinnerte der Politiker an die „historisch­e und beispiello­se Schließung der Grabeskirc­he“Ende Februar. Diese vorübergeh­ende Protestakt­ion, die sich gegen einen israelisch­en Gesetzesen­twurf über die staatliche Enteignung von Kirchengru­ndstücken gerichtet hatte, habe gezeigt, dass die christlich­en Kirchen „autonome Gebilde“seien, die sich nichts diktieren ließen.

Dieses (orthodoxe) Osterfest am Sonntag habe Hoffnung gebracht für „eine Zukunft, in der Menschenwü­rde, Freiheit und Gerechtigk­eit Unterdrück­ung, Ungerechti­gkeit und Besatzung überwinden können“, so Abbas wörtlich. Das palästinen­sische Volk sehne sich nach Frieden und Koexistenz und habe „im Land des Friedens bereits große Opfer gebracht“.

Israel machte Rückzieher

Die lokalen Kirchenfüh­rer hatten die Grabeskirc­he mehrere Tage lang geschlosse­n. Israel hatte daraufhin angekündig­t, die Pläne auf Eis zu legen. (ag.)

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