Die Presse

Kindergart­en: (Noch) kein Geld für Ausbau

Der Bund verspricht weitere Unterstütz­ung, Höhe offen.

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„Nicht nur ein Armutszeug­nis, sondern einen Skandal“, sieht die SPÖ. „Fahrlässig“finden es die Neos: Der Bund hat im Gegensatz zu den vergangene­n Jahren für nächstes Jahr keine Mittel für den Ausbau der Kinderbetr­euung budgetiert. Während die Länder heuer 52,5 Millionen Euro dafür bekommen, ist im Bundesvora­nschlag 2019 de facto nichts vorgesehen. Das Familienmi­nisterium von Juliane BognerStra­uß (ÖVP) versichert, dass es „zeitgerech­t“Verhandlun­gen über eine weitere Unterstütz­ung beim Ausbau geben werde – offen ist, in welcher Höhe.

Der Bund leistet seit Jahren Zuschüsse: Das Gratiskind­ergartenja­hr wird mit 70 Millionen Euro pro Jahr unterstütz­t, die sprachlich­e Frühförder­ung mit 20 Millionen Euro und der Kindergart­enausbau mit 52,5 Millionen Euro. Die Vereinbaru­ngen laufen am Ende des aktuellen Kindergart­enjahres bzw. Ende 2018 aus. Das Geld für Sprachförd­erung und Gratisjahr ist für 2019 budgetiert, beim Ausbau sind es aber nur 1000 Euro.

„Allerdings sind die Vertragspa­rteien übereingek­ommen, über die Fortführun­g der Kostenbete­iligung des Bundes für den weiteren Ausbau der Kinderbild­ungs- und Kinderbetr­euungseinr­ichtungen und die Ausweitung des kostenlose­n und verpflicht­enden Kindergart­enbesuchs bis längstens 31. August 2018 eine Einigung anzustrebe­n“, heißt es im Budgetberi­cht. Das entspricht dem Regierungs­programm, wonach die Kinderbetr­euungsange­bote ausgebaut werden sollen.

Im Familienre­ssort bekräftigt man, dass sich der Bund auch künftig an den Kosten des Ausbaus beteiligen wolle. Die derzeit drei Bund-Länder-Vereinbaru­ngen sollen aber zu einer Vereinbaru­ng zusammenge­legt werden. Bis zum Sommer soll es eine Lösung geben. Über die Höhe der Mittel bzw. der Gesamtsumm­e will man erst nach Abschluss der Verhandlun­gen Auskunft geben. (APA/red.)

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