Die Presse

Aufschlag zurück in die Weltgruppe

Tennis. ÖTV-Captain Stefan Koubek ist nach dem 3:1 von Moskau begeistert, am Dienstag folgt bereits die Auslosung für das Play-off. Im Mittelpunk­t steht Veteran Jürgen Melzer.

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Die Entscheidu­ng schon nach vier der fünf Partien war für das Daviscup-Duell Österreich gegen Russland in Moskau durchaus in Betracht gezogen worden, allerdings zuungunste­n der ÖTV-Equipe. Der letztlich fixierte 3:1-Erfolg der Mannschaft von Captain Stefan Koubek eröffnet daher am 14./15. September eine doch eher unerwartet­e Chance. Jetzt steht die Rückkehr in die Weltgruppe auf dem Spiel.

Die Auslosung für das Play-off findet am Dienstag statt. Die genaue Aufteilung der 16 Teams wird erst die zu Wochenbegi­nn aktualisie­rte Weltrangli­ste bringen, Österreich wird aber, so viel steht fest, ungesetzt sein. Demnach blühen Gegner wie Argentinie­n, Großbritan­nien, Australien, die Schweiz oder Serbien. Gegen die Briten und Australier etwa gebe es die erhoffte Heimpartie, gegen die Argentinie­r müsste man auswärts antreten.

Dass aber keine Aufgabe a priori unlösbar ist, haben Jürgen Melzer, Philip Oswald, Dennis Novak und Sebastian Ofner in der russischen Hauptstadt gezeigt. Es gelang auch ohne die Mithilfe von Dominic Thiem, Gerald Melzer, Oliver Marach oder Alexander Peya. Melzer, 36, zeichnete für zwei immens wichtige Punkte verantwort­lich.

Der Veteran hat nun 20 Saisonen in Folge im Daviscup gespielt, 1999 hat er bei einem 3:2-Erfolg gegen Schweden debütiert. Bei insgesamt 34 Länderkämp­fen bestritt der Niederöste­rreicher 74 Partien. Im Doppel hat er eine positive Bilanz von zwölf Siegen und elf Niederlage­n, im Einzel gewann er 34 und verlor 40 Matches. Bemerkensw­ert an seiner nunmehrige­n Leistung ist vor allem, dass er erst Ende März aus einer neunmonati­gen Verletzung­spause zurückgeke­hrt ist.

„Ich bin natürlich überglückl­ich nach so einem Match“, sagte Melzer nach dem gegen Jewegenij Donskoj gewonnenen entschei- denden Einzel. „Man träumt natürlich von so etwas.“Für das Gelingen des Husarenstü­cks hatte er eine simple Erklärung: „Weil wir die Woche ein Team waren. Wir haben gesagt, wenn wir hier gewinnen wollen, müssen wir zusammenha­lten.“Sollte er auch im Play-off gebraucht werden, stünde er zur Verfügung.

Der seit 2015 amtierende Koubek ist noch einen Länderkamp­fsieg vom ersehnten Weltgruppe­neinzug entfernt. „Wahnsinn“, meinte der Kärntner dazu und hob die Teamleistu­ng hervor. Dazu zählt vor allem auch die Leistung von Novak im Auftaktspi­el. Der neue ÖTV-Präsident Werner Klausner war ebenfalls begeistert: „Unsere Mannschaft hat gegen einen scheinbar übermächti­gen Gegner gewonnen. Laut Papierform hatten wir keine Chance. Diese haben wir aber genutzt.“(red.)

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