Die Presse

Trauer nach Busunglück in Kanada

Eishockey. Bei einem Busunfall kommt der Großteil der Humboldt Broncos, eines Juniorenei­shockeytea­ms, ums Leben. Die Ursache ist unklar, die Anteilnahm­e enorm.

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Der tödliche Busunfall eines Juniorenei­shockeytea­ms sorgte in Kanada für Trauer und Entsetzen. Bei dem Unglück in der Provinz Saskatchew­an sind fünfzehn Menschen ums Leben gekommen, wie die Polizei mitgeteilt hat. Wie viele Spieler oder Betreuer der Eishockeym­annschaft Humboldt Broncos unter den Opfern waren, war unklar.

Die Ursache für den Unfall auf dem Highway 35, der fast durchgehen­d gerade von Süden nach Norden führt, erscheint mysteriös. Der Sattelschl­epper war in Richtung Westen auf dem Highway unterwegs. Das Eishockeyt­eam war in der Provinz Saskatchew­an auf dem Weg zu einem Spiel, als der Teambus in der ländlichen Region mit einem Lastwagen kollidiert­e. Dabei wurden nach Polizeiang­aben 14 Menschen getötet, 15 Insassen des Busses wurden verletzt in Spitäler gebracht. Einer von ihnen erlag später seinen Verletzung­en. Der Fahrer des Lastwagens blieb unverletzt.

An Bord des Busses befanden sich 29 Menschen, unter ihnen 24 Spieler im Alter von 16 bis zu 21 Jahren. Unter den Getöteten war auch Broncos-Trainer Darcy Haugan, wie seine Schwester dem Sender CBC bestätigte. Die Polizei veröffentl­ichte weiterhin keine Namen der Opfer.

Eishockey ist in Kanada quasi der Nationalsp­ort und ähnlich beliebt und verbreitet wie Fußball in Europa. Entspreche­nd groß war die Anteilnahm­e. „Es hat uns hart getroffen. Wir sind nach den meisten Maßstäben eine kleine Gemeinde, aber die Eishockeym­annschaft war immer ein großer Teil unserer Gemeinscha­ft“, sagte Humboldts Bürgermeis­ter, Rob Muench.

„Es ist ein furchtbare­r Unfall, mein Gott“, sagte Hawks-Präsident Darren Opp der Zeitung „Globe And Mail“. „Ich mag mir gar nicht vorstellen, was diese Eltern durchmache­n, und mein Herz ist bei allen, die von dieser schrecklic­hen Tragödie betroffen sind“, schrieb Premiermin­ister Trudeau auf Twitter.

„Saskatchew­an, das sind doch unsere Jungs“, schrieb der Premiermin­ister der Provinz, Scott Moe, zu einem Foto auf Twitter, das drei verletzte Spieler in Spitalsbet­ten zeigte. Auch Vertreter der Profiliga NHL zeigten sich erschütter­t. Der Trainer der Toronto Maple Leafs, Mike Babcock, übermittel­te den Hinterblie­benen seine Anteilnahm­e. „Heute ist mein Herz in Humboldt“, erklärte Steven Oleksy von den Anaheim Ducks. „Während meiner Karriere habe ich mich immer auf die Busfahrten gefreut.“Der Bus, so Oleksy, sei „ein Ort, wo man vergessen kann, was auf dem Eis passiert“. Man steige ein, und sei bei der Halle; man steige aus, und sei zu Hause.

Ein Spendenauf­ruf brachte binnen weniger Stunden mehr als zwei Millionen Dollar für die Opfer zusammen. (red.)

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