Die Presse

Was steckt wirklich hinter Kopftuchde­batte?

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Ende: Fährt der Arbeitnehm­er mit seinem Nettolohn zur Tankstelle, zahlt er gleich wieder mehr als 60 Prozent Steuern usw.

Noch eine andere Betrachtun­gsweise: Jährliche Gesamtsteu­ereinnahme­n in Österreich ca. 82 Mrd. €, davon 26 Mrd. €, also ein Drittel, allein aus der Lohnsteuer.

Am Ende der Steuerlist­e Finanz und Kapitalert­ragsteuern mit mageren drei Milliarden Euro. Das ist in der Tat skandalös.

Zugegeben, den meisten Menschen geht es gut in unserem schönen Land, aber es ist höchst dringend, in Zeiten von Industrie 4.0, in denen Roboter menschlich­e Arbeitskra­ft ersetzen und an Börsen hochgradig spekuliert wird, das Steuersyst­em anzupassen. Bisher ist nichts passiert, nicht einmal die im Wahlkampf fix versproche­ne Abschaffun­g der kalten Progressio­n wurde umgesetzt.

Der Appell an die Politik: Nicht kleckern, sondern schnell handeln, im Sinne aller Menschen in unserem wunderbare­n Land. „Was hinter dem Kopftuchve­rbot steckt“, von Julia Neuhauser, 5. 4. Das pseudoreli­giös motivierte Kopftuchtr­agen von kleinen Mädchen ist patriarcha­lischer Unsinn! Ein breiter Dialog über den ideologisc­hen Missbrauch von Religion und über eine zeitgemäße Trennung von Staat und Religion ist fällig. Ein qualitätvo­ller, ergebnisof­fener Dialog wird dann aber auch über das Kruzifix in Klassenräu­men und Gerichtssä­len zu führen sein und auch gleich über das gesamte Konkordat aus der Zeit des Austrofasc­hismus.

Aber was steckt wirklich dahinter, wenn eine Regierung, kaum 100 Tage im Amt, das Volk mit emotionali­sierten Debatten über Tempobolze­n auf der Autobahn, Polizei-Lipizzaner, das Rauchen in Lokalen und die Kopfbeklei­dung kleiner Mädchen ständig am Nasenring herumführt? Sollen wir dadurch davon abgehalten werden, über den immer weiter

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