Deutsches Exportminus
Außenhandel. Die deutschen Ausfuhren gingen im Februar überraschend stark zurück.
Der internationale Handelsstreit und der stärkere Euro schlagen auf das deutsche Exportgeschäft durch. Im Februar gingen die Ausfuhren so deutlich zurück wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Das Minus betrug 3,2 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Das ist überraschend: Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet, nachdem es im Jänner einen Rückgang von 0,4 Prozent gegeben hatte. „Die Anzeichen für schlechtere Geschäfte im Außengeschäft mehren sich“, sagte der Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. Da auch die Produktion schrumpfte und die Aufträge kaum wuchsen, dürfte der Aufschwung an Dynamik verloren haben.
„Es ist der schwächste Start in ein neues Jahr seit 2009“, betonte Ökonom Carsten Brzeski von der ING Diba. „Es zeichnet sich inzwischen ein verhageltes erstes Quartal ab“, pflichtete DekaBank-Experte Andreas Scheuerle bei. „Der schwache Start in das Jahr 2018 ist nur schwer zu erklären, denn an den guten Rahmenbedingungen hatte sich in den ersten drei Monaten kaum etwas geändert.“
Der DIHK verwies auf zunehmende Protektionismustendenzen. „Während eine gute Weltkonjunktur und eine starke Eurozone die zunehmenden Handelsbarrieren der vergangenen Jahre noch überdeckt haben, drückt der allgegenwärtige Protektionismus wie jüngst im Handelsstreit zwischen den USA und China auf die Stimmung“, sagte Treier. (Reuters)