Die Presse

Mehr Geld für Sobotka

Parlament. Die Budgetmitt­el wurden für Sanierung, Schulung von Mandataren und Events erhöht.

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Wolfgang Sobotka wäre eigentlich gern Innenminis­ter geblieben – zumindest die Erhöhung des Budgets für das Parlament dürfte dem Nationalra­tspräsiden­ten ein Trostpflas­ter sein.

Die Regierung hat dem Parlament dieses Jahr 32,1 Millionen Euro mehr zugedacht als im Vorjahr. 2019 sollen es insgesamt 262,4 Millionen Euro sein – also 67,4 Millionen Euro mehr. Ein großer Brocken soll in die laufende Sanierung des Parlaments fließen, die nun doch empfindlic­h teurer wird als geplant.

Aber auch für andere Bereiche soll es mehr Geld geben. So will Sobotka etwa eine Million Euro mehr für Events ausgeben. Bei einem Gesamtbudg­et von 2,4 Millionen Euro sind das rund 6600 Euro pro Tag. Einen genauen Eventplan gibt es noch nicht. Dieses Jahr soll ein Gutteil des Geldes für Veranstalt­ungen rund um das Gedenkjahr eingesetzt werden. Auch 2019 soll dieselbe Summe zur Verfügung stehen. Weil der Fokus in Österreich eher auf der Arbeit der Regierung als auf der des Parlaments liegt, will Sobotka dessen Außenwahrn­ehmung stärken. Die Veranstalt­ungen sollen auch in Schulen und in den Ländern stattfinde­n.

600.000 Euro pro Jahr sollen künftig in die Fortbildun­g von Mandataren fließen. Das Angebot soll von Englischku­rsen über Rhetorikku­rse bis hin zu „Einführung in den Parlamenta­rismus“reichen. Warum derartige Ausbildung­en nicht von Parteiakad­emien oder der Klubförder­ung bezahlt werden, ist unklar.

Weitere 650.000 Euro sollen künftig für den Aufbau des „Parlaments­fernsehens“ausgegeben werden. Vorbild soll ein Format des deutschen Bundestage­s sein. Auf dessen Homepage kann jeder einzelne Redebeitra­g der Mandatare viele Jahre lang abgerufen und mit Schlagwört­ern gesucht werden. Derzeit sind Reden im Parlament nur sieben Tage lang in der TVthek des ORF abrufbar. (ath)

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