Australien als Tor zur Weltgruppe
Tennis I. Österreich empfängt im Play-off Nick Kyrgios und Co., betreut werden die „Aussies“von Lleyton Hewitt. „Ein harter Gegner, aber machbar“, sagt Stefan Koubek.
Australien ist die letzte Hürde für Österreichs DavisCup-Team auf dem Weg zurück in die Weltgruppe. Das ergab die Play-off-Auslosung in London. Die ÖTV-Auswahl hat für das Duell vom 14. bis 16. September Heimrecht, Sand ist der wahrscheinlichste Belag. Der Sieger steht 2019 in der Weltgruppe, in der Österreich zuletzt 2013 gespielt hat.
Kapitän Stefan Koubek freute sich vor allem über das Heim-Los. „Ein harter Gegner, aber definitiv machbar“, erklärte der Kärntner, immerhin spielt der Weltranglistenachte gegen die Nummer 22. „Mal sehen, wer kommt“, meinte Koubek, der zu Sand als Belag tendiert, aber der Entscheidung nicht vorgreifen wollte.
Sein Gegenüber ist Lleyton Hewitt, der Davis-Cup-Rekordler der Australier. Der ehemalige Weltranglistenerste setzte zuletzt bei der 1:3-Niederlage gegen Deutschland in Brisbane auf Nick Kyrgios, den aktuell besten Australier in der Weltrangliste (ATP-24.), und vertraute auf den damals noch 18-jährigen Alex de Minaur (114). Mit Matthew Ebden (77.) und John Millman (89.) waren zwei weitere Top-100-Profis nominiert. Bester Doppelspieler ist John Peers, die Nummer fünf der Welt bildete mit Ebden ein Duo.
Mit dem 23-jährigen Jordan Thompson (99.) und dem 21-jährigen Thanasi Kokkinakis (148.), der vor zweieinhalb Wochen Roger Federer in Miami verabschiedet hat, hat Hewitt weitere Topspieler in der Hinterhand (insgesamt sechs Profis in den Top 150). Dass die Leistungsdichte nicht ausschlaggebend sein muss, hat die ÖTV-Auswahl ohne den verletzten Dominic Thiem aber gerade beim 3:1 in Moskau über die favorisierten Russen bewiesen.
Die Chance, nach sechsjähriger Pause im nächsten Jahr wieder der 16 Teams umfassenden EliteGruppe anzugehören, ist für Österreich durchaus vorhanden. Die beiden jüngsten Vergleiche mit Australien endeten jeweils mit 5:0-Heimerfolgen. 1989 im Wiener Ferry-Dusika-Stadion siegten Horst Skoff, Thomas Muster und Alexander Antonitsch souverän, 2005 in Sydney erlitten Alexander Peya, Jürgen Melzer, Julian Knowle und Marco Mirnegg ein Debakel. Dass die Australier im Head-toHead 2:1 führen, liegt am bereits 1905 in London ausgetragenen Duell, als es ebenfalls ein 5:0 gab.
Mit 28 Titelgewinnen sind Hewitt und Co. im ewigen Davis-CupRanking die Nummer zwei hinter den USA (32). Österreichs größter Erfolg mit dem Halbfinal-Einzug 1990 erscheint hingegen bescheiden. Der bisher letzte australische Coup liegt allerdings schon 15 Jahre zurück, 2003 gab es in Melbourne ein 3:1 gegen Spanien.
Danach erreichte die Tennisnation kein Endspiel mehr. Von 2008 bis 2013 spielten die Australier gar in der ersten Kontinentalzone, seit 2014 sind sie durchgehend in der Weltgruppe. Dort war 2015 gegen Großbritannien und 2017 gegen Belgien im Halbfinale Endstation. Nachdem man heuer in der ersten Runde an Deutschland gescheitert ist, geht es nun in Österreich um den Klassenerhalt. (red.)