Scharfe Kritik an Islamvertretung
FPÖ und ÖVP pochen auf Kopftuchverbot.
FPÖ und ÖVP haben die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) und ihren Präsidenten Ibrahim Olgun im Zusammenhang mit der von der Regierung geplanten Einführung eines Kopftuchverbots für Mädchen in Kindergärten und Volksschulen scharf kritisiert. Olgun hatte in einem „Presse“-Interview erklärt, dass die IGGÖ alle rechtlichen Mittel gegen ein Verbot ausschöpfen werde. FPÖKlubobmann Johann Gudenus erklärte gestern, es sei „kein gutes Zeichen, wenn sich die offizielle islamische Vertretungsbehörde Österreichs dafür ausspricht, dass Mädchen schon im Kleinkindalter Kopftuch tragen dürfen und ihnen dadurch die Integration in unsere freie, westliche Gesellschaft erschwert oder sogar unmöglich gemacht wird. Wer das nicht akzeptieren möchte, ist gerne eingeladen, seine Lebensformen in einem islamischen Land auszuleben“.
ÖVP und FPÖ kritisieren die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) und ihren Präsidenten, Ibrahim Olgun, im Zusammenhang mit der von der Bundesregierung geplanten Einführung eines Kopftuchverbots für Mädchen in Kindergärten und Volksschulen. Olgun hatte in einem Interview mit der „Presse“erklärt, dass die IGGÖ alle rechtlichen Mittel gegen ein Verbot ausschöpfen werde.
FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus zeigte sich deshalb besorgt. Die Islamische Glaubensgemeinschaft predige „Botschaften an der Grenze zum politischen Islam“, meinte Gudenus am Dienstag in einer Aussendung. „Es ist kein gutes Zeichen, wenn sich die offizielle islamische Vertretungsbehörde Österreichs dafür ausspricht, dass Mädchen schon im Kleinkindalter Kopftuch tragen dürfen und ihnen dadurch die Integration in unsere freie, westliche Gesellschaft erschwert oder sogar unmöglich gemacht wird.“Österreich sei ein christlich geprägtes und aufgeklärtes Land. Diese Werte und Sitten müssten auch von in Österreich lebenden Muslimen anerkannt werden. „Wer das nicht akzeptieren möchte, ist gern eingeladen, seine Lebensformen in einem islamischen Land auszuleben“, so der FPÖPolitiker.
Auch aus der ÖVP kommt Kritik. Kopftücher bei Kindern sind „keine innerislamische Angelegenheit, sondern ein gesellschafts- und integrationspolitisches Problem“, erklärte ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer. Er verwies indes auf die Linie des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR), wonach die Schule eine besondere Rolle im Integrationsprozess spiele.
Laut EGMR gehe eine erfolgreiche soziale Integration von Kindern den Wünschen der Eltern vor, ihre Kinder im Sinne ihrer religiösen Überzeugung zu erziehen, erklärte der ÖVPPolitiker. Beim Kopftuchverbot gehe es nicht darum, die Freiheit der Religionsausübung zu verletzen, sondern um den Schutz der Kinder vor Diskriminierung. (red.)