Die Presse

Fremdenrec­htspaket kommt

Innenresso­rt. Nächste Woche könnten im Ministerra­t Zugriff auf HandyGeoda­ten und Geldabnahm­e bei Asylwerber­n beschlosse­n werden.

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Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) hat sich am Mittwoch in Innsbruck zuversicht­lich gezeigt, die geplanten Änderungen im Fremdenrec­ht beim Ministerra­t in der kommenden Woche auf den Weg zu bringen. In dem Paket enthalten sollen unter anderem der Zugriff auf die Handy-Geodaten und die Geldabnahm­e bei Asylwerber­n sein. „Wir drehen an jeder Schraube“, sagte Kickl. Kein Problem wäre es aber auch, sollte das Fremdenrec­htsänderun­gsgesetz erst eine Woche später zustande kommen. „Schritt für Schritt“werde die türkis-blaue Regierung Maßnahmen setzen, um die Folgen von 2015 und der Jahre danach zu reparieren, meinte der Innenminis­ter.

Die Geodaten von Asylwerber­n auszulesen sei notwendig, um die mitunter „teure“Recherche in den Asylverfah­ren zu beschleuni­gen: „Das kostet Geld.“Zum Teil würden Asylwerber „abenteuerl­iche Fluchtgesc­hichten“erzählen, die auf diese Weise einfach überprüft werden könnten. Zudem soll die Grundlage geschaffen werden, dass Asylwerber, die Kickl zufolge teilweise mit erhebliche­n Bargeldbet­rägen kommen, „einen Beitrag zu den Kosten für die Grundverso­rgung in Österreich leisten“müssen.

Darüber hinaus brauche es die Möglichkei­t, straffälli­g gewordene Asylwerber in eine sogenannte Anschlussh­aft zu nehmen, so Kickl. Es dürfe nicht sein, dass diese zwischen der Verbüßung ihrer Haftstrafe und der Schubhaft auf freien Fuß gesetzt werden, argumentie­rte der Innenminis­ter: „Diese Lücke muss geschlosse­n werden.“Außerdem sollen straffälli­g gewordene Asylwerber künftig automatisc­h den Aufenthalt­stitel verlieren. „Es kann nicht sein, dass jemand, der sich an einem Mitglied der Aufnahmege­sellschaft vergreift, bei der er Schutz sucht, weiter den Aufenthalt­stitel für sich beanspruch­en kann.“

Kickl will sich zudem auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass es künftig keine Möglichkei­t mehr gibt, auf europäisch­em Boden einen Asylantrag zu stellen. Flüchtling­e sollen nur mehr außerhalb Europas in sogenannte­n Transitzon­en die Möglichkei­t dazu haben. „Wir brauchen beim Asylwesen einen mutigen und großen Wurf auf europäisch­er Ebene.“Gleichzeit­ig soll es Anreize für jene Herkunftsl­änder geben, die abgelehnte Asylsuchen­de zurücknehm­en. „Wir können dann etwa Personen aus diesen Ländern ausbilden, die dann zurückkehr­en, um beim Aufbau zu helfen, erklärte Innenminis­ter Herbert Kickl. (APA)

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