Die Presse

Der Glaube abseits von Ergebniska­tegorien

Europa League. Salzburg hofft im Viertelfin­ale-Rückspiel gegen Lazio Rom den 2:4-Rückstand zu drehen. Das Ende der Erfolgsser­ie hat für Trainer Marco Rose nichts verändert, an eine Derby-Ablenkung der Italiener glaubt er nicht.

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Ausgerechn­et der Stadtrival­e von Lazio Rom hat vorgezeigt, wie Salzburg der Einzug ins Halbfinale der Europa League gelingen kann. Dem heimischen Meister genügt heute (21.05 Uhr, live Puls 4) in der ausverkauf­ten Red-Bull-Arena in Wals-Siezenheim im Gegensatz zur AS Roma bereits ein Sieg mit zwei Toren Unterschie­d, nach der 2:4-Niederlage im Hinspiel würde ein 2:0 ebenso wie ein 3:1 den Aufstieg bringen. Als letzter österreich­ischer Klub im Europacup schaffte Rapid 1996 den Sprung unter die letzten vier.

Mit „Ergebniska­tegorien“wollte sich Salzburg-Trainer Marco Rose im Vorfeld nicht aufhalten. „Unser Ansatz muss sein, uns und den Fans einen speziellen Fußball- abend zu bereiten. Wir wollen eine Topleistun­g zeigen und schauen dann, was dabei rauskommt“, betonte der Deutsche. Die vollen Ränge sind für Valon Berisha dafür genau der richtige Ansporn. „Das pusht und hilft uns“, sagte der kosovarisc­he Nationalsp­ieler.

Trainer wie Spieler versichert­en, dass die zwei Niederlage­n gegen Lazio bzw. Lask nach 35 ungeschlag­enen Pflichtspi­elen nicht am Selbstbewu­sstsein gerüttelt haben. „Wir gehen mit dem Ende dieser Serie genauso wie mit der Serie um. Das war für alle anderen interessan­t, aber uns war immer klar, dass wir in jedem Spiel ans Limit gehen müssen, um erfolgreic­h zu sein“, hielt Rose fest. Auch in Rom habe die Einstellun­g gepasst und seine Mannschaft bis zur 73. Minute vieles richtig gemacht, kleine taktische Adaptionen werde es aber geben. „Wir haben uns etwas einfallen lassen, um gegen das 3-5-2-System mehr Druck nach vorn zu entwickeln“, erklärte der Salzburg-Coach, der mit Diadie Samassekou´ eine Stammkraft im Mittelfeld gesperrt vorgeben muss.

Knapp 25 Jahre alt und damit drei Jahre jünger als jene von Lazio war die Salzburger Startelf im Hinspiel. „Sie sind erfahrener, wissen genau, was sie tun“, sagte Berisha zum abgebrühte­n Auftreten der Italiener und wusste um seine Verantwort­ung als Führungssp­ieler in dieser Entscheidu­ngspartie. „Ich bin ein Gewinnerty­p und gehe gern mit breiter Brust voraus.“

Lazio verzichtet­e auf das Abschlusst­raining in Salzburg und befeuerte mit der Anreise am Mittwochab­end Spekulatio­nen, dass dem Stadtderby gegen Roma am Sonntag höhere Priorität zugeordnet würde. Auf Nachfragen dazu reagierte Rose verärgert. „Mich ärgert das, weil ich nichts damit anfangen kann. Ist das mein Thema? Ich denke schon, dass sie weiterkomm­en, einen Titel gewinnen und sich für die Champions League qualifizie­ren wollen“, so der 41-Jährige. Seine Mannschaft hat selbstrede­nd dieselben Ziele.

Schwestern­klub RB Leipzig tritt mit 1:0-Vorsprung in Marseille (21.05 Uhr, live Sport 1) an. (swi)

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