Die Presse

Bitte nicht um das Geld anderer Leute!

- 1070 Wien E-Mails an: debatte@diepresse.com Arzt, 1080 Wien

unseres Staates zur Verhinderu­ng von Unfällen, zur Versorgung von und zur Rehabilita­tion nach Verletzung­en. Österreich wird von vielen Ländern um dieses von der AUVA getragene System beneidet, es hat letztlich vielen Tausenden Menschen das Leben gerettet und in aussichtsl­osen Situatione­n Hoffnung und Heilung ermöglicht. Es bedarf schon außerorden­tlicher Kurzsichti­gkeit und Ignoranz, in verantwort­licher Position nicht zu erkennen, dass sogenannte Ersparniss­e (für das Budget) zu Verlusten viel höherer Werte führen: der bei uns optimal funktionie­renden, bestmöglic­hen Versorgung bei Unfällen und Verletzung­en.

Die AUVA ist in vielen Bereichen ein Garant dafür, dass man sich in unserem Land „gut aufgehoben“fühlen kann. Diese Errungensc­haften dürfen keinesfall­s am Altar der Geltungssu­cht einer sehr bald vergessene­n Politikeri­n und ihrer Kollegen in einer dem Spardiktat unterworfe­nen Regierung geopfert werden. Die AUVA ist eine Versicheru­ng gegen die finanziell­en Folgen von Arbeitsunf­ällen. Großzügige­rweise sind auch die Folgen von Verkehrsun­fällen inkludiert, wenn sie sich auf dem Weg von und zur Arbeit ereignen. Die Beiträge werden den Arbeitgebe­rn abverlangt. Das ist völlig in Ordnung.

Wieso aber die Folgen von Freizeitsp­ort, Verkehrsun­fällen, die nichts mit dem Weg zum Arbeitspla­tz zu tun haben, sogar Unfälle mit Feuerwerks­körpern zu Silvester aus den Mitteln der AUVA abgedeckt sein sollen, ist nicht nachvollzi­ehbar. Niemand bezweifelt die Nützlichke­it der unfallchir­urgischen Einrichtun­gen und Tätigkeite­n, die in Österreich einen erfreulich hohen Standard aufweisen. Aber bitte nicht um das Geld anderer Leute, nicht um das Geld der Arbeitgebe­r! Sonst möchte ich nämlich, dass auch meine Feuerversi­cherung, meine Begräbnisk­osten-, Rechtsschu­tz- und selbst- verständli­ch meine seit Jahrzehnte­n bestehende private Unfallvers­icherung von jemand anderem bezahlt wird!

Genau darum geht es bei der Debatte! Eine private Unfallvers­icherung, besonders für die Ausübung von (potenziell gefährlich­en) Sportarten, ist zumutbar! Wer diese Ausgaben vermeiden möchte, sollte im Falle eines Unfalls auch die entstehend­en Kosten aus eigener Tasche tragen.

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