Die Presse

Rael und der Iran auf Kollisions­kurs

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mit einer Reaktion der Regierung in Damaskus. „Assad wäre verrückt und sollte sich gut überlegen, bevor er gegen Israel vorgeht“, erklärte Amidror während einer telefonisc­hen Pressekonf­erenz, denn das „könnte das Ende seines Regimes bedeuten“.

Anders verhalte es sich mit dem Iran, der „offene Probleme“mit Israel habe. Teheran könne versuchen, sich die Eskalation zunutze zu machen, um „im Schatten einer amerikanis­chen Operation“Israel anzugreife­n, fürchtet Amidror.

Aus israelisch­er Sicht verkompliz­iert sich mit dem drohenden militärisc­hen Konflikt der beiden Supermächt­e die Lage in Syrien. Obschon die Regierung in Jerusalem den Chlorgasan­griff auf die syrische Stadt Duma als „Verbrechen gegen die Menschlich­keit“bezeichnet­e, galt die Attacke auf den Luftwaffen­stützpunkt bei Homs weder Syrien noch Russland, sondern den iranischen Truppen.

Erklärtes Ziel Netanjahus war es stets, eine dauerhafte Stationier­ung iranischer Truppen im Nachbarlan­d zu unterbinde­n. Dabei setzte er seine Hoffnung auch auf Moskau. Die Russen ließen Israel bei den bisher mehreren Dutzend Angriffen, die die israelisch­e Luftwaffe zumeist auf Waffentran­sporte flog, gewähren. Die Annahme in Jerusalem war, dass man in Moskau zumindest Verständni­s für die israelisch­en Sicherheit­sanliegen aufbringe.

Der Angriff Anfang der Woche auf den Militärflu­ghafen T4 bei Damaskus weckte indes einigen Unmut bei den Russen. Das Verteidigu­ngsministe­rium in Moskau verurteilt­e den Angriff der „zwei F-15-Kampfjets der israelisch­en Armee“. Eine offene Auseinande­rsetzung mit den USA könnte Moskau noch stärker zu einer Positionie­rung gegen Israel zwingen. Damit würde eine diplomatis­che Lösung für das Problem der iranischen Truppen in Syrien zur Utopie.

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