Vier große Bier pro Woche sind die Obergrenze
Sterberisiko steigt ab hundert Gramm Alkohol.
Das Sterberisiko bei regelmäßigem Alkoholkonsum steigt bereits ab einer Menge von mehr als 100 Gramm pro Woche. Das entspricht sieben Achterln Wein oder vier großen Gläsern Bier. Zu dieser Erkenntnis kam eine Analyse der Daten von 83 Studien aus 19 Ländern und mit 599.912 Personen. Es handelt sich dabei um die bislang größte Studie zum Zusammenhang von Alkoholkonsum und Sterblichkeit. Die Untersuchung, deren Ergebnisse im Detail aktuell in der Fachzeitschrift „The Lancet“nachgelesen werden können, wurde von der Universität Cambridge unter maßgeblicher Mitarbeit der Medizin-Uni Innsbruck durchgeführt.
Bei einem Alter von 40 Jahren verringert bereits ein Alkoholkonsum von 100 bis 200 Gramm pro Woche die Lebenserwartung im Vergleich zu weniger Alkohol um durchschnittlich sechs Monate. Bei einem Konsum von 200 bis 350 Gramm pro Woche reduziert sich jene um ein bis zwei Jahre, bei mehr als 350 Gramm Alkohol pro Woche um vier bis fünf Jahre.
„Das Mortalitätsrisiko steigt bei einem Alkoholkonsum von mehr als hundert Gramm pro Woche an“, betont einer der Koautoren, der Epidemiologe Peter Willeit. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht sich. „Eine geringe Menge Alkohol – das war bereits bekannt – stellt einen gewissen Schutzfaktor beim Herzinfarkt dar. Aber bei allen anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfällen, chronischer Herzschwäche, Bluthochdruck und Ähnlichem erhöht sich das Risiko ebenfalls. Die schädlichen Effekte überwiegen also“, sagt Willeit.
Ihm zufolge müssten die geltenden Empfehlungen, was gesundheitlich tolerablen Alkoholkonsum anbelangt, in vielen Ländern gesenkt werden. In Österreich liegt diese bei 168 (Männer) bzw. 112 Gramm (Frauen) pro Woche. (APA/cog)