Der uns fährt, der Mensch
AQrnika, Augentrost, der / Trunk aus dem Brunnen mit dem / Sternwürfel drauf, // in der / Hütte, // die in das Buch / – wessen Namen nahms auf / vor dem meinen? –, / die in dies Buch / geschriebene Zeile von / einer Hoffnung, heute, / auf eines Denkenden / kommendes / Wort / im Herzen . . .
Der Dichter kommt zum Denker, es ist Ende Juli. Die Stadt ist klein, der Denker sehr deutsch. Er, ein Greis, hat „Vergangenheit“– die der Dichter „nicht vergessen“kann, doch die Schriften des Greises beschäftigen ihn seit Längerem. Außerdem ist er eingeladen.
Des Gastgebers Fürsorge zeigt sich schon darin, wie er den Besuch des Dichters vorbereitet. Er versäumt nicht, in den Buchhandlungen der Stadt darauf zu dringen, dass in deren Auslagen den Gedichtbänden des Gastes bevorzugter Platz eingeräumt wird. Bei einem Rundgang durch den Ort kann der erstaunte Dichter so allenthalben seinen Gedichtsammlungen begegnen, was ihn in seiner Zuneigung zu dem Städtchen noch bestärkt.
In seiner Lesung im Audimax der Universität, denn die kleine Stadt hat eine Universität, sieht der Dichter sich der zahlreichsten Zuhörerschaft in seinem Leben gegenüber; weit mehr als tausend Hörer haben sich eingefunden. Anschließens, zu vorgerückter Stunde im Hotel, schlägt der greise philosophische Gastgeber vor, in der Morgenfrühe hinauf in den „Wald“zu fahren, hinauf in sein Refugium, in die Hütte.
So geschieht es. Kenntnisreich unterhalten sich Dichter und Denker in der freien Natur über ebendiese Natur. Der Sprache der Landschaft wird gedacht, das Vielstimmige beispielhaft aufgewiesen, in Anekdoten vorgestellt – Johann Peter Hebel, der alte „Hausfreund“, belebt den Horizont.
Dann reist der Dichter weiter nach Frankfurt am Main. Er zeichnet das Gedicht „Todtnauberg“auf, das drei Jahre später, in seinem Todesjahr, in „Lichtzwang“erscheint. Es beginnt wie oben, es endet wie hier: Waldwasen, uneingeebnet, / Orchis und Orchis, einzeln, // Krudes, später, im Fahren, / deutlich, // der uns fährt, der Mensch, / der’s mit anhört, // die halb- / beschrittenen Knüppel- / pfade im Hochmoor, // Feuchtes, / viel.
Wer traf wen? Von welcher „Vergangenheit“des Gastgebers ist die Rede? Wie heißt dessen Hauptwerk? Wie heißt das bekannteste Gedicht des Gastes?