Die Presse

BVT: Opposition einigt sich auf U-Ausschuss

SPÖ, Neos und Liste Pilz stellen einen Antrag.

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Die SPÖ versucht es wieder, dieses Mal mit Verstärkun­g: Gemeinsam mit Neos und Liste Pilz wollen die Sozialdemo­kraten einen Untersuchu­ngsausschu­ss zur Causa rund um das Bundesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g (BVT) einsetzen. Am Donnerstag soll dazu ein Antrag eingebrach­t werden, der allerdings bis dahin noch fertiggest­ellt werden muss.

Laut dem SPÖ-Abgeordnet­en Kai Jan Krainer (er soll Fraktionsf­ührer im U-Ausschuss werden) habe man „intensiv“über den Antrag diskutiert – damit er juristisch einwandfre­i sei. Im März hat die SPÖ einen Antrag für einen U-Ausschuss eingebrach­t – und sich eine Abfuhr im Geschäftso­rdnungsaus­schuss des Nationalra­ts geholt. ÖVP und FPÖ lehnten den Wunsch der SPÖ mit der Begründung ab, dass der Untersuchu­ngsgegenst­and nicht entspreche­nd abgegrenzt wurde.

Nun will man also mit den anderen Opposition­sparteien die Einsetzung des U-Ausschusse­s erreichen. Im Sommer oder Herbst wolle man schon mit der Arbeit beginnen, hieß es am Montag. Mehr Details stehen aber noch nicht fest. Laut Alma Zadic´ von der Liste Pilz werde man das „ÖVP-Netzwerk im BVT“und „die FPÖ-Übernahme“untersuche­n. Stephanie Krisper von den Neos schlägt als Untersuchu­ngszeitrau­m die vergangene­n zehn Jahre vor.

Seit 2015 kann ein Viertel der Abgeordnet­en im Nationalra­t einen Untersuchu­ngsausschu­ss auch dann einsetzen, wenn die Mehrheit das ablehnt. In der vergangene­n Legislatur­periode machten beispielsw­eise FPÖ und Grüne von dem Recht Gebrauch – und leiteten einen U-Ausschuss zum Thema Eurofighte­r ein. Wegen der vorzeitige­n Nationalra­tswahl mussten die Abgeordnet­en ihre Arbeit aber unterbrech­en. Nun soll der Ausschuss allerdings fortgesetz­t werden: Das könnte schon am Donnerstag offiziell beschlosse­n werden. (red./APA)

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