Die Presse

Intelligen­te Verkehrspl­anung über CloudPlatt­formen

Der wachsende Verkehr in Städten erfordert neue Mobilitäts­lösungen.

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17 Millionen Kilometer legen alle Salzburger Autofahrer zusammen an einem einzigen Werktag zurück. 30 Stunden stehen sie pro Jahr im Stau. Die Landeshaup­tstadt liegt damit auf Platz zwei der staureichs­ten Städte Österreich­s, hinter Wien mit 40 Stunden, so die Studie „Global Traffic Scorecard“des amerikanis­chen Verkehrsda­ten-Spezialist­en INRIX für das Jahr 2017.

Zur Abbildung und besseren Steuerung der Verkehrsla­ge hat nun das Forschungs­institut Salzburg Research gemeinsam mit T-Systems eine Plattform entwickelt. Die technische Basis dafür ist die Open Telekom Cloud. Die Verkehrssi­tuation wird auf einer Straßenkar­te visualisie­rt und kann online abgerufen werden.

„Für die Plattform brauchten wir eine Cloud-Lösung mit ausreichen­d Speicherpl­atz, weil wir die Verkehrsda­ten über einen längeren Zeitraum sichern und analysiere­n möchten“, erläutert Karl Rehrl, Leiter Mobile and Web-based Informatio­n Systems bei Salzburg Research. Die Daten kommen über die Telematik-Systeme von Fahrzeugfl­otten oder von städtische­n Sensoren zur Verkehrszä­hlung entlang der Straßen. Eine weitere Informatio­nsquelle ist die eigens entwickelt­e StauFux-App, bei der jeder Autofahrer mit der anonymen Übermittlu­ng seiner Fahrdaten zur Aktualität der Verkehrsla­ge beitra- gen kann. Die App läuft auch auf der Open Telekom Cloud.

Bis zu 5000 Flottenfah­rzeuge füttern pro Werktag die CloudPlatt­form mit anonymisie­rten GPS-Daten. „Wir wollen die Lösung künftig auf ganz Österreich ausweiten und suchen laufend nach Kooperatio­nen mit neuen Flottenbet­reibern“, so Rehrl. „Bei der Wahl des Cloud-Anbieters war uns daher auch wichtig, dass wir IT-Ressourcen je nach Bedarf spontan hinzubuche­n können.“

Die Forscher stellen ihre Daten auch den Verkehrsäm­tern des Landes zur Verfügung. Damit können bauliche Maßnahmen zur Verbesseru­ng des Verkehrsfl­usses geplant werden. Neben Flexibilit­ät und Skalierbar­keit hat auch das Thema Sicherheit zentrale Bedeutung. „Unsere Flottenpar­tner und App-Nutzer haben einen hohen Anspruch an die Datensiche­rheit, die Verarbeitu­ng der Informatio­nen in den mehrfach gesicherte­n Rechenzent­ren von T-Systems ist immer ein entscheide­ndes Argument,“sagt Rehrl.

Die Plattform wird laufend weiterentw­ickelt, etwa für neue Prognosefu­nktionen, und dafür verwenden die Forscher ebenso flexibel einsetzbar­e Testumgebu­ngen. Autofahrer sollen künftig nicht nur die aktuelle Verkehrsla­ge sehen, sondern auch voraussich­tliche Staubildun­gen.

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[ Fotolia/VRD]

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