Jetzt schmeißen wir (es) hin, das Akkusativobjekt!
Zur Verteidigung einer üblich gewordenen Verknappung.
S anta Claus schmiss hin, Martin Schulz schmiss hin, Trumps Kommunikationschefin, eine Nonne und ein Aufsichtsratchef schmissen hin. Nur ein paar Beispiele aus letzter Zeit, wild aus dem Internet gefischt.
Was ist so aufregend daran? Nun, sie schmeißen und schmissen neuerdings ohne Akkusativobjekt. (Ohne Dativus ethicus – „Ich schmeiß euch den Job hin“– übrigens auch.) Ja, dürfen s’ denn das? Noch bevor Sprachhüter in diesem Trend ein weiteres Exempel für den Verfall des Deutschen sehen, will ich ihn verteidigen: Das geschmissene Objekt (meist wohl: der Krempel, der Laden, der ganze Plunder oder einfach alles) ist eben völlig verzichtbar, auch sprachlich, der Ausdruck gewinnt dadurch an Prägnanz und Schärfe, ja: an Aggressivität.
Allemal vorzuziehen ist diese Verkürzung zwei abgedroschenen Phrasen mit ähnlicher Bedeutung: das Handtuch werfen und die Flinte ins Korn werfen. Zweiteres hat ja noch eine gewisse militärische Kraft, vor allem, wenn man bedenkt, welches Schicksal den Fahnenflüchtigen einst gedroht hat; aber das Handtuch liegt als schlappe Metapher im Ring. Dort hat es der Betreuer eines Boxers hingeworfen – und nicht der Boxer selbst. Dieser schmeißt darauf hin, ergänze: die Handschuhe oder gleich den ganzen Kampfsport, aber wer würde ihm die wortkarge Form verübeln?