Wenn die Muezzins die Kirchenglocken übertönen
Wer sich die Rettung der Pensionssysteme und Umkehrung der Alterspyramide durch Migration erwartet, hegt falsche Hoffnungen.
Unser Land wird sich ändern, und zwar drastisch. Und ich freue mich drauf!“Dieser Satz der ehemaligen Vorsitzenden der deutschen Grünen und ehemaligen Präses der Synode der evangelischen Kirche Deutschlands, Katrin Göring-Eckardt, hat ihr viel Spott eingetragen. Einige bewundern ihn zwar als mutiges Bekenntnis zur „Willkommenskultur“, andere verhöhnen ihn aber als heillos naive Verkennung der Folgen der Masseneinwanderung hauptsächlich junger, kulturell kaum kompatibler Männer.
Worauf sich Göring-Eckardt so freut, weiß man nicht genau. Aber jedenfalls hofft sie, die Migranten würden der deutschen Wirtschaft jene rund eine Million Arbeitskräfte stellen, die diese dringend benötigt: „Wir brauchen die Flüchtlinge, die häufig gut ausgebildet sind, sie können dem Fachkräftemangel abhelfen. Wir brauchen Flüchtlinge, die ins Sozialsystem einwandern, diese Einwanderer bezahlen die Rente derjenigen, die gegen sie in Dresden (gemeint die PegidaAufmärsche) demonstrieren.“
Das klingt natürlich gut, und die nach eigenem Bekunden fromme evangelische Politikerin ist mit diesen Auffassungen auch nicht allein. Der Papst glaubt ebenfalls, dass es demografischer „Selbst- mord“wäre, wie er formuliert, nicht noch mehr Migranten aufzunehmen. Er sagte das bei der Gelegenheit, als er Flüchtlingslager in Griechenland mit Konzentrationslagern verglich.
Manche halten ihm solche verbalen Entgleisungen als „offene Sprache“zugute. Einwanderung sei im Interesse Europas, meinte der Papst, „denn wir sind eine Zivilisation ohne Kinder“. Bei dieser Beobachtung dürfte er vor allem Italien im Auge gehabt haben.
Die Grüne und der Papst irren jedoch. Die Hoffnung, die Immigranten, die für Göring-Eckardt ausschließlich „Flüchtlinge“sind, könnten die Engpässe auf dem Arbeitsmarkt beseitigen, hat sich in den zwei Jahren seit der großen Migration von 2015/16 gründlich aufgelöst. Nach einer Mitteilung des deutschen Bundesamts für Migration und Flüchtlinge haben über 80 Prozent der Flüchtlinge trotz intensiver Beschulung in zwei Jahren nicht das Sprachniveau B1 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens Sprache erreicht.
B1 wird so definiert: „Kann die Hauptpunkte verstehen, wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht. Kann sich einfach und zusammenhängend über vertraute Themen und persönliche Interessengebiete äußern.“Solche Kenntnisse sind die Voraussetzung für eine Hilfsarbeit oder für die Aufnahme