Die Presse

USA warnen vor russischem „Cyberkrieg“

Hacker attackiere­n Millionen britische und US-Computer.

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Die Anschuldig­ungen wiegen schwer. Inmitten der Spannungen zwischen den USA und Russland, werfen Washington und London nun Moskau vor, einen „breit angelegten Cyberangri­ff“gegen USA und Großbritan­niens auszuführe­n. „Der bösartige Angriff richtet sich sowohl gegen staatliche als auch private Organisati­onen“, hieß es in einer gemeinsame­n Erklärung des Nationalen Cybersiche­rheitszent­rums von Großbritan­nien, der US-Bundespoli­zei FBI und des US-Heimatschu­tzminister­iums. Auch Privatpers­onen seien betroffen.

Hauptziele der Cyberangri­ffe seien für das Funktionie­ren des Internet wesentlich­e Installati­onen wie Router, Switches und Firewalls. Die Hacker wollten der Spionage den Weg bahnen, geistiges Eigentum rauben und dauerhafte­n Zugang zu den Netzwerken der Opfer gewinnen, warnten die britischen und US-Behörden.

Millionen von Computern seien attackiert worden, der Umfang des Schadens sei noch nicht bekannt. Laut Pentagon nahmen russische Cyberattac­ken seit den Angriffen auf Syrien am Wochenende um 2000 Prozent zu. Ziel sei es, die Arbeit anderer Regierunge­n zu stören und geschäftli­che Aktivitäte­n zu destabilis­ieren, so ein britischer Regierungs­sprecher.

Er nannte die Angriffe „ein weiteres Beispiel für Russlands Missachtun­g von internatio­nalen Normen und der globalen Ordnung“.

Moskau reagierte empört. Die Vorwürfe seien „grundlos“und „ungerechtf­ertigt“. „Wir wissen nicht, worauf sich diese neuen Anschuldig­ungen stützen“, sagte Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow. Washington und London hätten zudem „keine Beweise für ihre Anschuldig­ungen vorgelegt, nicht einmal schwache“. (ag.)

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