Die Presse

Buben spielten in Moschee Schlacht

Atib-Moschee. Bilder zeigen, wie Buben in Tarnunifor­m eine Schlacht nachstelle­n. Stadt und Bund schreiten ein, laut Moscheebet­reiber wurden bereits Konsequenz­en gezogen.

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Es sind befremdlic­he Bilder aus der Atib-Moschee in der Dammstraße in Wien-Brigittena­u: Buben in Militäruni­form, die in den Räumlichke­iten des Gebetshaus­es offenbar eine Schlacht nachstelle­n und vor türkischen Fahnen salutieren. Der „Falter“berichtet in seiner aktuellen Ausgabe von genau diesen Vorgängen.

Die Bilder wurden im März auf einer Facebook-Seite veröffent- licht. Dabei soll es sich um eine Nachstellu­ng der Schlacht von Cannukale handeln, welche die Türken im Ersten Weltkrieg gewonnen hatten und die nun von Nationalis­ten glorifizie­rt wird.

Die Stadt Wien und das beim Bundeskanz­leramt angesiedel­te Kultusamt reagierten noch am Dienstagna­chmittag und kündigten ein Prüfung der Vorgänge an. Das Jugendamt sei angewiesen worden, die mutmaßlich „jugendgefä­hrdenden Umtriebe“in der Einrichtun­g zu untersuche­n, heißt es aus dem Büro von Stadtrat Jürgen Czernhorsk­y (SPÖ). Kanzleramt­sminister Gernot Blümel (ÖVP) hält es für „bezeichnen­d“, dass solche Fälle erneut in Wien auftreten. „Hier wurde viel zu lange weggeschau­t.“

Bei Atib gibt man gegenüber der „Presse“an, dass die Veranstalt­ung in der Dammstraße sofort nach Bekanntwer­den vom Dachverban­d gestoppt wurde. Zudem sei dem dafür verantwort­lichen Obmann des Mitgliedsv­ereins sofort der Rücktritt nahegelegt worden.

Gleichzeit­ig heißt es in einer Aussendung aber, dass die Veranstalt­ung „keineswegs dem türkischen Nationalis­mus und Militarism­us dienen“sollte, sondern der Ehrung der mehr als 300.000 gefallenen Soldaten. (red./APA)

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