Die Presse

Ostregion im Aufwind

Die Klasse 1 CK der business education bruck inspiziert den Windpark Bruck an der Leitha in ihrer Heimatregi­on.

- VON SARAH DIENSTL, MICHAEL FISCHBACH, VANESSA FÜLESSI, JOVANA STOJANOVIC, NICO TRAVNICEK

Die Nachfrage nach grüner Energie steigt kontinuier­lich. Nicht nur Experten sind der Meinung, dass fossile Brennstoff­e und Atomenergi­e in Zukunft durch „gesündere“Energieque­llen ersetzt werden müssen. Erstere sind riskant, schädigen die Umwelt und werden bald aufgebrauc­ht sein. Bruck/Leitha setzt mit dem Windpark auf einen innovative­n und „gesunden“Energielie­feranten.

Ein Windrad ist ungefähr 25 Jahre in Betrieb; es kostet, je nach Größe, um die eineinhalb Millionen Euro pro installier­tem Megawatt. Die Kosten für eine neue, leistungse­ffizienter­e 3-MW-Anlage betragen ungefähr fünf Millionen Euro. Der Windpark in Bruck an der Leitha besteht aus 25 Windkrafta­nlagen. Fünf Servicetec­hniker sind für sie zuständig. „Ein Windrad mit einer Höhe von 135 Metern benötigt circa 14 Tage, um aufgebaut zu werden“, erläutert „Windmüller“Hannes Raser. Windkraft zählt gegenwärti­g zu den billigsten Energielie­feranten.

Bei der Planung des Windparks wurden strenge Umweltaufl­agen, beispielsw­eise zum Schutz der heimischen Vogelwelt, berücksich­tigt. Auch auf die Einflugsch­neisen des Flughafens Wien-Schwechat wurde Rücksicht genommen. Und ein Mindestabs­tand zu Wohngebiet­en musste eingehalte­n werden. Der Windpark Bruck an der Leitha liegt zwischen den Alpen und den Karpaten und kann somit gute, konstante Windverhäl­tnisse nutzen. Die Verbund AG hat die Grundstück­e von Hannes Raser gepachtet und übernahm 2009 den Windpark in Bruck an der Leitha.

Florian Seidl, Pressespre­cher der Verbund AG, berichtet, dass die Windräder in Bruck/Leitha von Enercon hergestell­t wurden und derzeit circa 100 Megawatt, also 100 Millionen Kilowatt Energie pro Jahr produziere­n. Die Verbund AG hat momentan keine Probleme mit der Speicherun­g von überschüss­iger Energie, weil das Unternehme­n die Vorteile der Windenergi­e mit jener der Wasserkraf­t kombiniert: Die durch Windkraftw­erke temporär überschüss­ig erzeugte Energie wird in Pumpkraftw­erken gespeicher­t, bei Bedarf wird sie durch Turbinen zurückgele­itet und erzeugt dann Strom mit Wasserkraf­t.

Durch die Initiative der Lokalbevöl­kerung wurde eine erneuerbar­e Energieque­lle nutzbar gemacht. Neben ökologisch­en Vorteilen bringt der Windpark auch ökonomisch­e: Der Kohlendiox­id-Ausstoß wird verringert, die Ostregion wird wirtschaft­lich belebt. Ein Schritt zur Lösung der Klimaprobl­ematik ist getan.

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