Die Presse

Tesla bremst bei Model 3

Der Elektroaut­oherstelle­r setzt die Produktion des Mittelklas­semodells kurzfristi­g aus. Die Produktion­sabläufe sollen verbessert werden.

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Tesla bekommt die Probleme bei der Produktion des wichtigen Mittelklas­semodells Model 3 nicht in den Griff und tritt daher kurzerhand auf die Bremse: Am Montag bestätigte­n die Kalifornie­r, dass die Fertigung kurzfristi­g ausgesetzt worden sei, um den Produktion­sprozess anzupassen und die Automatisi­erung zu verbessern. Angesichts der anlaufende­n Produktion sei das „nicht ungewöhnli­ch“, heißt es bei Tesla. Dies sei auch schon in der Vergangenh­eit immer wieder vorgekomme­n.

Ganz so systematis­ch wie nun verlautbar­t dürfte die Sache jedoch nicht abgelaufen sein. So haben US-Medien bereits im Vorfeld davon berichtet, dass die Produktion für „vier oder fünf Tage“gestoppt worden sei und die Beschäftig­ten von dieser Ankündigun­g überrascht worden wären. Erst vergangene­n Freitag hatte Tesla-Chef Elon Musk erklärt, dass es ein Fehler gewesen sei, bei der Fertigung so stark auf Automatisi­erung zu setzen. Er habe quasi eine Maschine erstellen wollen, die andere Maschinen baut. Und das sei nicht wie geplant gelungen.

Das Fahrzeug gilt als entscheide­nd für den weiteren Durchbruch der Elektromob­ilität. Denn mit dem Model 3, das in den USA zu einem Startpreis von unter 35.000 Dollar (rund 28.300 Euro) verkauft wird, will Tesla den Sprung in den Massenmark­t schaffen. Allerdings hat Tesla seine Produktion­sziele dabei immer wieder verschiebe­n müssen. Zuletzt liefen wöchentlic­h etwa 2000 Fahrzeuge vom Band. Noch heuer soll dieser Wert auf 5000 und langfristi­g auf 10.000 Stück steigen.

Allerdings gab es am Dienstag auch positive Nachrichte­n für Tesla. So gab China bekannt, dass die Obergrenze­n für ausländisc­he Beteiligun­gen in der Autobranch­e binnen einer fünfjährig­en Übergangsp­hase ganz wegfallen sollen (siehe auch Seite 15). Bereits heuer dürfen demnach Ausländer bei Hersteller­n von Elektro- und Hybridfahr­zeugen voll mitmischen. 2020 soll der Nutzfahrze­ugmarkt und 2022 dann der gesamte PkwSektor geöffnet werden.

Die rasche Liberalisi­erung im Markt für E-Autos dürfte insbesonde­re Tesla zugutekomm­en, da die Amerikaner ein Werk in Shanghai unter eigener Regie betreiben möchten. Aber auch für die deutschen Hersteller Volkswagen, BMW und Daimler ist die Volksrepub­lik von großer Bedeutung. Seit 1994 müssen ausländisc­he Autobauer in China heimische Partner ins Boot holen und dürfen maximal 50 Prozent an den Gemeinscha­ftsunterne­hmen halten. (ag./jaz)

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