Hintergrundberichterstattung
N icht immer ist ein Panda in der Nähe. Manchmal muss man sich als Kanzler auch mit der in Österreich weniger raren Spezies des Landeshauptmannes zusammensetzen. Als Sebastian Kurz neulich Markus Wallner im Gasthaus traf, war das Hintergrundbild aber nicht genehm. Das Social Media Team der Vorarlberger ÖVP retuschierte deswegen das Wandbild (eine Frau, die eine Zigarre, möglicherweise sogar einen Joint rauchte) weg. Es wurde durch ein schönes heimatliches Bild von einer Berglandschaft ersetzt.
Der Trick flog aber auf und hat nun schwere politische Turbulenzen zur Folge. Peter Kolba von der Liste Pilz fordert, dass man aus medizinischen Gründen sehr wohl Bilder von Joints aufhängen darf. Neos-Chef Matthias Strolz will Haschbilder generell legalisieren, aber nicht innerhalb von Gaststätten. SPÖ-Chef Christian Kern wittert einen noch größeren Retuschierungsbetrug der ÖVP: So habe er im Internet Bilder entdeckt, die Sebastian Kurz im Kanzleramt zeigen würden. Dabei stünde dieser Platz doch nur allein ihm zu, sinnierte Kern, bevor ihn Parteifreunde am Dienstag zu seiner Oppositionsbank im Parlament führten.
Der größte Ärger aber droht der ÖVP von der FPÖ, die nun den Koalitionspakt aufkünden will. Man habe schließlich vereinbart, dass der Rauch nicht aus Gaststätten verschwinden dürfe. (aich)