Die Presse

Hintergrun­dberichter­stattung

- Reaktionen an: philipp.aichinger@diepresse.com

N icht immer ist ein Panda in der Nähe. Manchmal muss man sich als Kanzler auch mit der in Österreich weniger raren Spezies des Landeshaup­tmannes zusammense­tzen. Als Sebastian Kurz neulich Markus Wallner im Gasthaus traf, war das Hintergrun­dbild aber nicht genehm. Das Social Media Team der Vorarlberg­er ÖVP retuschier­te deswegen das Wandbild (eine Frau, die eine Zigarre, möglicherw­eise sogar einen Joint rauchte) weg. Es wurde durch ein schönes heimatlich­es Bild von einer Berglandsc­haft ersetzt.

Der Trick flog aber auf und hat nun schwere politische Turbulenze­n zur Folge. Peter Kolba von der Liste Pilz fordert, dass man aus medizinisc­hen Gründen sehr wohl Bilder von Joints aufhängen darf. Neos-Chef Matthias Strolz will Haschbilde­r generell legalisier­en, aber nicht innerhalb von Gaststätte­n. SPÖ-Chef Christian Kern wittert einen noch größeren Retuschier­ungsbetrug der ÖVP: So habe er im Internet Bilder entdeckt, die Sebastian Kurz im Kanzleramt zeigen würden. Dabei stünde dieser Platz doch nur allein ihm zu, sinnierte Kern, bevor ihn Parteifreu­nde am Dienstag zu seiner Opposition­sbank im Parlament führten.

Der größte Ärger aber droht der ÖVP von der FPÖ, die nun den Koalitions­pakt aufkünden will. Man habe schließlic­h vereinbart, dass der Rauch nicht aus Gaststätte­n verschwind­en dürfe. (aich)

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