Die Presse

Nestle´ kann Preise kaum erhöhen

Der Umsatz stieg dank Nachfrage aus Schwellenl­ändern.

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Der weltgrößte Lebensmitt­elherstell­er, Nestle,´ ist zu Jahresbegi­nn schneller gewachsen. Das um Sondereffe­kte bereinigte organische Wachstum lag im ersten Quartal bei 2,8 Prozent, wie der Konzern mit Marken wie KitKat oder Maggi mitteilte. In absoluten Zahlen kletterte der Umsatz um 1,4 Prozent auf 21,3 Mrd. Franken (17,8 Mrd. Euro). Grund war der steigende Absatz in Schwellenl­ändern. Damit schnitt der Schweizer Konzern besser ab als erwartet. „Die Umsatzzahl­en waren nicht so schwach wie befürchtet“, sagte Kepler-Cheuvreux-Analyst Jon Cox. Die Aktie, die in den vergangene­n Monaten geschwäche­lt hatte, lag am Donnerstag leicht im Plus. Für heuer erwartet Nestle´ ein organische­s Wachstum von zwei bis vier Prozent. Früheren Wachstumsr­aten von sechs Prozent und mehr hinkt der Konzern damit jedoch hinterher. Grund sind die nur verhaltene­n Preiserhöh­ungen: Im ersten Quartal stiegen die Preise konzernwei­t um 0,2 Prozent. In Amerika und Europa sanken sie sogar.

Wie schwierig das Umfeld ist, zeigt auch der Streit zwischen Nestle´ und einigen europäisch­en Einzelhänd­lern über die künftigen Einkaufspr­eise: Händler hatten im Verlauf des ersten Quartals mehrere Nestle-´Produkte aus den Regalen genommen, um den Nahrungsmi­ttelherste­ller zum Einlenken zu zwingen. Eine Einigung mit dem Verband Agecore, bestehend aus sechs Händlern, um die deutsche Edeka und Coop in der Schweiz steht aus.

Um den Konzern auf Touren zu bringen, stößt Nestle-´Chef Mark Schneider schlecht laufende Bereiche ab. Den Verkauf des US-Süßigkeite­ngeschäfts an Ferrero habe man Ende März abgeschlos­sen. Andere Segmente wie Babynahrun­g, Tiernahrun­g, Wasser und Kaffee will Schneider ausbauen.

Auch andere Schweizer Konzerne präsentier­ten Zahlen: Die Aktie des Elektrotec­hnikkonzer­ns ABB stieg, weil dieser dank hoher Nachfrage aus den Schwellenl­ändern gut abgeschnit­ten hat. Die Novartis-Aktie sank. Der Pharmakonz­ern ist zwar mit Umsatz- und Gewinnplus ins Jahr gestartet, doch hinkt der Betriebsge­winn den Zielvorgab­en hinterher. (ag./red.)

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