Die Presse

Jugendschu­tz: Fast alle sind sich einig

Harmonisie­rung. Rauchen und harten Alkohol gibt es künftig erst ab 18 Jahren. Was die Ausgehzeit­en betrifft, konnte nur mit Oberösterr­eich keine Lösung gefunden werden.

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Acht von neun Bundesländ­ern sind sich einig, was die Jugend betrifft – lediglich Oberösterr­eich wollte die Harmonisie­rung des Jugendschu­tzes am Freitag in Hall in Tirol nicht mittragen. Man war mit den Ausgehzeit­en nicht einverstan­den.

Beim Rauchverbo­t und beim Verbot von hochprozen­tigem Alkohol für unter 18-Jährige waren sich dafür dann aber wieder alle neun einig. Die Umsetzung soll bis 1. Jänner 2019 erfolgen.

„Es ist vollbracht“, eröffnete Tirols zuständige Landesräti­n, Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP), die Pressekonf­erenz und bezeichnet­e die getroffene­n Beschlüsse als Meilenstei­n. Bis zuletzt habe man sich auch um die Zustimmung Oberösterr­eichs, das bei der Landesjuge­ndreferent­enkonferen­z nicht vertreten war, bemüht. „Aber in Oberösterr­eich gibt es drei zuständige Landesräte, und die sind sich nicht einig“, erklärte ZollerFris­chauf. In Sachen Rauchverbo­t und hochprozen­tigem Alkohol habe man aber schriftlic­h die Unterstütz­ung Oberösterr­eichs zugesicher­t bekommen.

Der Knackpunkt bei den Verhandlun­gen seien die Ausgehzeit­en gewesen, meinte die Landesräti­n. Letztendli­ch konnten sich jedoch acht Bundesländ­er darauf verständig­en, dass Jugendlich­e bis 14 Jahren in Zukunft bis 23 Uhr ausbleiben dürfen, zwischen 14 und 16 bis 1.00 Uhr, und ab 16 Jahren gibt es keine Grenzen mehr.

Die ebenfalls bei der Landesjuge­ndreferent­enkonferen­z anwe- sende Jugendmini­sterin, Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), bezeichnet­e die Beschlüsse als historisch. Nach 35 Jahren sei es nun gelungen, den Jugendschu­tz zu harmonisie­ren. Kärntens Landesräti­n Beate Prettner (SPÖ) forderte unterdesse­n in der Pressekonf­erenz finanziell­e Unterstütz­ung für Prävention­smaßnahmen seitens des Bundes ein. Nach dem herben Rückschlag in Sachen Rauchverbo­t durch die Bundesregi­erung bestehe nun eine Bringschul­d seitens des Bundes.

Bogner-Strauß sicherte auch sogleich die geforderte Unterstütz­ung in Form von Flyern, Elternbera­tungen und Informatio­nsveransta­ltungen zu. Beziffern wollte die Jugendmini­sterin diese finanziell­e Unterstütz­ung auf Nachfrage jedoch noch nicht. (APA/red.)

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