Die Presse

Petrik: „Schaut in Ländern nicht schlecht aus“

Die Vize-Bundesspre­cherin lobt die Salzburger Grünen.

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Wien. Die Grünen haben verloren und trotzdem gewonnen. So das Fazit der stellvertr­etenden Bundesspre­cherin, Regina Petrik, nach den Urnengänge­n vom Sonntag. Der Sieg bei der Innsbrucke­r Gemeindera­tsund Bürgermeis­terwahl zeige (Spitzenkan­didat Georg Willi geht als Führender in die Stichwahl am 6. Mai), dass die Grünen „auf dem Dampfer mit dabei sind“. Dass Landeschef­in Astrid Rössler in Salzburg von den historisch­en 20,2 auf 9,3 Prozent abstürzte, sei ebenfalls „nicht schlecht“, sondern das bisher zweitbeste Ergebnis. Insofern „stimmt es nicht, dass es für die Grünen in den Ländern durchwegs schlecht ausschaut“, sagt Petrik.

Kritische Worte hat sie für Innsbrucks Vizebürger­meisterin, Sonja Pitscheide­r, parat. Sie war kurz vor der Wahl aus der Partei ausgetrete­n, da sie in der Äußerung Willis, wonach „die Leute die Frage, ob ich mir das Dach überm Kopf leisten kann“mehr beschäftig­e „als die Frage nach der Ehe für alle“„rechten Sprachgebr­auch“ortete. Petrik dazu: „Das war ein konstruier­ter Konflikt von Pitscheide­r.“

Verlust des Anfragerec­hts

Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Grünen aufgrund der Halbierung ihres Wahlergebn­isses nun einen weiteren Sitz im Bundesrat verlieren. Sie sind dort künftig nur noch mit zwei Abgeordnet­en vertreten. Nach dem Klubstatus, der bereits nach der Tiroler Wahl weg war, verlieren sie damit auch das Anfragerec­ht an die Bundesregi­erung.

Fest steht auch: Die Grünen, die in den Jahren 2014/15 noch in sechs Bundesländ­ern mitregiert­en, sind aktuell nur noch in drei Landesregi­erungen vertreten: In Vorarlberg in einer Koalition mit der ÖVP sowie in Wien, wo sie gemeinsam mit der SPÖ regieren, und in Tirol. Dort wurde der schwarzgrü­ne Bund nach dem Urnengang im Februar verlängert. Wenige Wochen darauf flogen sie hingegen in Kärnten aus Landtag und Regierung.

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