Nüchterne Plätze
Vorbild Graz. Graz hat als erste Stadt den Alkohol partiell verbannt, mittlerweile machen es viele Städte.
Ein Alkoholverbot auf einem öffentlichen Platz ist für Wien ein Novum (siehe nebenstehenden Artikel), in anderen heimischen Städten ist Alkohol an einigen öffentlichen Orten schon untersagt.
Neu dazugekommen ist vergangene Woche etwa das Verbot auf dem Bahnhofsvorplatz in
inklusive dem Bahnhof, über das im Vorfeld heftig diskutiert worden war. Von sechs Uhr früh bis 24 Uhr darf im öffentlichen Raum kein Alkohol konsumiert werden, Schanigärten ausgenommen. Im Herbst soll evaluiert werden, ob die Trinker trotz Sozialmaßnahmen durch das Verbot woandershin verdrängt werden – eine Sorge, die Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) durchaus hat. Es ist nicht das erste Verbot: Auf der Lokalmeile am Rudolfskai ist Alkohol seit zehn Jahren an Wochenenden nachts im Freien verboten, seit eineinhalb Jahren auch in der Gstättengasse. Grund dort: das Partyvolk.
Mehrfach ausgeweitet worden sind die Verbotszonen in
– zuletzt im November: Seitdem ist – neben u. a. dem Südtirolerplatz inklusive Bahnhof, der Maria-Theresien-Straße, dem Bozner Platz und dem Rapoldipark – auch in Teilen der Altstadt Alkohol verboten. Obdachlose hätten dort getrunken und Passanten angepöbelt. „Diese Probleme gibt es jetzt nicht mehr“, heißt es von der Stadt. Eine Verlagerung habe man bisher nicht erkennen können. Über alle Verbotszonen hin- weg habe man pro Jahr Anzeigen im mittleren dreistelligen Bereich gezählt.
hat vor knapp zwei Jahren in der Fußgängerzone, den Nebengassen, auf dem ColmarPlatz und dem Esterhazyplatz das Trinken verboten. Dort hätten zwei, drei Gruppen von Menschen regelmäßig übermäßig viel getrunken – Jugendliche abends, aber auch offenbar Beschäftigungslose untertags. „Die Situation ist ruhig, hin und wieder sitzen auf Parkbänken Leute und trinken, aber das hat sich sehr eingeschränkt“, heißt es aus dem Bürgermeisterbüro.
„Es hat sich aus unserer Sicht bewährt“, heißt es aus wo vor knapp zehn Jahren um den Hauptplatz die erste Verbotszone eingeführt wurde, die später ausgedehnt wurde. Am Brunnen sei bisweilen heftig gefeiert worden. „Die Partys am Brunnen sind beruhigt.“Durch Alkohol bedingte Raufereien hätten sich aufgehört. Schwieriger sei es im Uni-Partyviertel gewesen, wo auch ein Verbot gilt: Dort hätten Sperrstundenregelungen und Kontrollen mehr gebracht.
Im Hessenpark in soll bald ebenfalls ein Alkoholverbot erlassen werden. Die ÖVP drängt darauf, auch den Bahnhof plus Vorplatz alkoholfrei zu machen – wie das auch in der Fall ist. Dort habe das Verbot das Sicherheitsgefühl der Bahnfahrer verbessert, heißt es von den ÖBB. Im Alleingang beschließen die ÖBB aber keine Alkoholverbote. Diese werden unterstützt, wenn die Stadtverwaltung eine Verordnung für den Bereich rundherum erlässt.