Medizinsparte stärkt Philips
Nach einem deutlichen Sprung des Betriebsgewinns legt die Aktie des niederländischen Konzerns kräftig zu.
Siemens hat im März seine Medizintechnik-Tochter Healthineers an die Börse gebracht, die Aktie notiert trotz Rücksetzern um rund sechs Prozent über dem Emissionskurs. Medizintechnik lässt auch beim niederländischen Rivalen Philips die Kassen klingeln. Gut gelaufen sind die Geschäfte im ersten Quartal vor allem in China und den USA.
Vor allem die große Nachfrage nach Computertomographie- und Ultraschallgeräten brachte dem Konzern einen Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns (Ebita) von 15 Prozent auf 344 Mio. Euro, wie Philips am Montag mitteilte. Der ebenfalls um Restrukturierungskosten bereinigte Umsatz erhöhte sich um fünf Prozent auf 3,9 Mrd. Euro.
Unter dem Strich stand ein Nettogewinn von 124 nach 259 Mio. Euro. Der Ergebnisrückgang ist vor allem höheren Kosten infolge von Zukäufen und der Neuordnung des Konzerns geschuldet.
Konzernchef Frans van Houten bekräftigte das Ziel, im Gesamtjahr ein Umsatzplus von vier bis sechs Prozent zu erzielen. „Obwohl es noch mehr zu tun gibt, hat 2018 gut angefangen“, erklärte er. Seit der Trennung von der Lichttechniksparte Philips Lighting konzentriert sich das Unternehmen auf Medizintechnikprodukte.
Bei Philips lieferte das Geschäft mit Hightechgeräten für Krankenhäuser ein Umsatzplus von neun Prozent, während sich die Niederländer bei Verbraucherprodukten wie elektrischen Zahnbürsten mit vier Prozent begnügen mussten. Das war aber noch mehr als in der Medizin-Informatik, wo der Erlös beispielsweise mit Software für die Behandlungskontrolle und die Datenanalyse stagnierte.
Für die Jahre 2017 bis 2020 plant Philips weiter mit einem bereinigten Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent. Die bereinigte Ebit- da-Marge soll sich jährlich im Schnitt um 100 Basispunkte verbessern. Die Marge lag hier entsprechend bei 8,7 nach 7,4 Prozent und damit über den vorhergesagten 8,4 Prozent.
Das sei ein überraschend starkes Ergebnis, urteilte Analyst Scott Bardo von der Berenberg Bank. Philips sei auf gutem Weg, seine Jahresziele zu erreichen. Die Aktie stieg um bis zu 4,7 Prozent – der größte Kurssprung seit einem halben Jahr. Im Oktober hatte das Papier mit 35,88 Euro den höchsten Stand seit Anfang 2017 erreicht. Mit 34,50 Euro nähert sich die Aktie wieder dem Wert. (ag.)