Die Presse

Oxonitsch geht als Klubchef

SPÖ. Häupls Klubchef Oxonitsch geht, das Personalka­russell nimmt Fahrt auf, neue Namen für Spitzenpos­itionen kursieren.

- VON MARTIN STUHLPFARR­ER

Weitere personelle Umwälzunge­n in der Wiener SPÖ: Nach Gesundheit­sstadträti­n Frauenberg­er und Kulturstad­trat MailathPok­orny erklärte Christian Oxonitsch seinen Rückzug als Klubchef.

Die personelle­n Umwälzunge­n in der Wiener SPÖ gehen weiter. Nach Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er und Kulturstad­trat Andreas Mailath-Pokorny erklärte Christian Oxonitsch am Dienstag seinen Rückzug als SPÖKlubche­f. Der Ottakringe­r war zehn Jahre lang Michael Häupls Klubchef und davor Stadtrat für Bildung und Sport.

„Das Team hat sich grundlegen­d verändert“, erklärte Oxonitsch der „Presse“– in Anspielung auf die Neuaufstel­lung der SPÖ Wien durch den designiert­en Bürgermeis­ter Michael Ludwig. Daher seien Veränderun­gen auch im Rathausklu­b sinnvoll, meinte Oxonitsch: Und zehn Jahre seien ein guter Zeitpunkt für persönlich­e Veränderun­g, so der Noch-Klubvorsit­zende, der zum linken SPÖFlügel gezählt wird.

Haben die Wahl Michael Ludwigs bzw. der Rücktritt Sandra Frauenberg­ers ihn zum Rücktritt motiviert? „Nein“, erklärt Oxonitsch, der im Gemeindera­t bleibt, sich künftig aber stärker der Jugendarbe­it widmen wird (er ist bei den Kinderfreu­nden engagiert). Ludwig erklärte auf „Presse“-Anfrage, dies sei eine persönlich­e Entscheidu­ng von Christian Oxonitsch gewesen.

Wie geht es weiter im SPÖKlub? Immerhin ist der Klubchef die wichtigste Verbindung­sperson zum grünen Koalitions­partner. Und er ist verantwort­lich, dass die politische­n Pläne von Bürgermeis­ter und Stadträten umgesetzt, also im Gemeindera­t in Gesetzesfo­rm gegossen werden.

Durch den überrasche­nden Rückzug von Oxonitsch am Diens- tag konnte sich noch kein Nachfolger in Stellung bringen. Es kursierten allerdings schon erste Namen von Gemeinderä­ten, die das Vertrauen von Ludwig genießen, aber auch beim anderen Flügel Akzeptanz finden könnten.

Wer nachfolgen könnte

Aus der Stellvertr­eterriege von Oxonitsch käme daher nur Kurt Stürzenbec­her infrage. Er hat Erfahrung, gilt als Ludwig-Vertrauter, hat im linken Flügel keine Feinde. Er wäre allerdings kein Zeichen der Erneuerung, nebenbei wird er als möglicher Wohnbausta­dtrat gehandelt – falls Kathrin Gaal nicht das Wohnbaures­sort übernehmen will. Diese kann sich dem Vernehmen nach ihren Job aussuchen. Falls sie den Klubvorsit­z wolle, bekomme sie ihn, ist in SPÖ-Kreisen zu hören. Sie soll das aber nicht wirklich anstreben.

Für Ernst Woller gilt Ähnliches wie für Stürzenbec­her. Er gilt als fachlich kompetent und erfahren und könnte den Job sofort übernehmen. Allerdings wird er bereits als Kulturstad­trat bzw. nächster Landtagspr­äsident gehandelt.

Bei Toppositio­nen im Team Ludwig fällt immer wieder der Name Gerhard Spitzer. Der Gemeindera­t organisier­t die SPÖ Floridsdor­f, die Heimatpart­ei von Michael Ludwig, wurde auch als SPÖParteim­anager gehandelt und hat „wenig Feinde“, wie auch im linken Flügel zu hören ist. Das gilt auch für Josef Taucher. Mit ihm wäre die Donaustadt prominent vertreten, die Ludwig unterstütz­t hat.

Will Ludwig einen demonstrat­iven Generation­enwechsel, könnte Marcus Schober (36) die Klubführun­g übernehmen. Er gilt als durchsetzu­ngsstark und kompetent, wird aber gerade deshalb auch für andere Topjobs gehandelt.

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[ Michael Gruber/EXPA/picturedes­k.com ] SPÖ-Klubchef Christian Oxonitsch erklärte am Dienstag: „Zehn Jahre sind genug.“

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