Neuwagen in Europa stoßen mehr CO2 aus
Nachfrage nach Dieselautos geht zurück.
Erstmals seit Jahren sind die klimaschädlichen CO2-Emissionen von Neuwagen in der EU wieder angestiegen. Im europaweiten Durchschnitt kletterte der Ausstoß des Treibhausgases von 118,1 Gramm pro Kilometer pro Fahrzeug 2016 auf 118,5 Gramm im Jahr 2017. Das geht aus einer vorläufigen Analyse der Europäischen Umweltagentur EEA hervor. Die EEA analysierte die Werte der Neufahrzeugflotten von 17 EU-Mitgliedstaaten. Sie wurden gemäß dem veralteten Verbrauchstest NEFZ ermittelt, der unrealistisch niedrige Werte ausgibt – die aber dennoch für die CO2Gesetzgebung in der EU verwendet werden.
Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen durch die Umweltagentur waren Benziner die meistverkauften Autos. Sie hatten einen Marktanteil von 53 Prozent – gegenüber Diesel mit 45 Prozent, der in fast allen Staaten deutlich an Boden verloren hat. In allen EU-Staaten mit Ausnahme von Italien und Dänemark sind demnach weniger Diesel angemeldet worden. Hybrid- und E-Autos legten um 42 Prozent zu, ihr Marktanteil ist mit 1,5 Prozent aber weiterhin sehr gering.
Zu viele schwere Pkw
Die durchschnittlichen Emissionen von Dieselautos stiegen demnach von 116,8 auf 117,9 Gramm pro Kilometer. Dadurch verringerte sich auch der Abstand zu Benzinern, die durchschnittlich 121,6 Gramm Kohlendioxid je Kilometer ausstoßen. Umweltorganisationen führen den Anstieg auf die anhaltende Beliebtheit von schweren Pkw im Straßenverkehr zurück. Die EEA-Zahlen enthalten keine Angaben dazu, wie weit die einzelnen Autohersteller mit ihren Flotten noch von den EU-Vorgaben entfernt sind. Bis 2021 dürfen neue Pkw im Schnitt der Flotte eines Herstellers nur noch 95 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen.