Mit E-Autos ins grüne Paradies
Surrend gleiten sie langsam über die verstopften Straßen. Der beißende Benzindunst, der uns in die Nase steigt, wird von Tag zu Tag weniger. Das ist sie, die elektrobetriebene Hoffnung der Menschheit. Doch ist die E-Mobilität wirklich der richtige Ausweg angesichts des gnadenlosen Klimawandels?
Dieser heizt uns gewaltig ein, und ein Elektroauto mit null Prozent Kohlendioxid-Emissionen ist das Mittel, mit dem wir unser grünes Gewissen beruhigen können. Blümchenduft statt ätzender Benzingestank, Vogelgezwitscher statt Motorengedröhne, billige Stromstatt teure Tankrechnungen – und das Auto können Sie direkt daheim aufladen.
Doch hat die schöne neue Welt der Elektromobilität auch ihre Schattenseiten. Beim Abbau der ohnehin begrenzten Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium für die voluminöse Batterie ist mit einer hohen Umweltbelastung zu rechnen, die man nicht einfach hinnehmen kann.
Außerdem steigt die Gefahr einer Überlastung der Stromnetze enorm, warnen Stromnetzbetreiber. Wie können wir den drohenden Blackout vermeiden? Und woher kommt der zusätzliche Strom? Eines ist klar: Fossile Energie einzusetzen, wäre kontraproduktiv, und Atomkraftwerke sind garantiert nicht die richtige Lösung, wie Österreich bereits vor 40 Jahren festgestellt hat. „Grüne“Energie muss es sein, was sonst? Das wird eine Hürde für die Regierung sein, die sich zum Ziel gesetzt hat, den gesamten Strombedarf in Österreich bis 2030 mit erneuerbarer Energie zu decken.
Die Kosten, das gesamte Stromnetz stabil zu halten, eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten und größere Stromausfälle zu verhindern, würden für den Staat sehr hoch sein. Aber auch jeder Einzelne müsste tiefer in die Taschen greifen, da Elektroautos viel teurer sind als herkömmliche Pkw.
Würde der Einzelne das wirklich berappen, um den Klimawandel einzudämmen? Wir haben mehr als 30 Personen jeglichen Alters auf der Speisinger Straße befragt. 52 Prozent meinten, dass sie sich kein Elektroauto kaufen würden. Argumente der Gegner waren unter anderem der Preis und die schädliche Batterie. Bei der Frage, ob diese Fahrzeuge nun den Klimawandel stoppen könnten, waren sich fast alle einig, dass es diesen Prozess lediglich verlangsamen würde, da Autos nicht die einzigen Verantwortlichen für den Klimawandel seien.
Also hat die Fahrt ins „Grüne Paradies“gerade erst angefangen. Das Ziel ist noch lange nicht in Sicht.