Google: Gewinnsprung
Googles Mutterkonzern, Alphabet, trotzt den Datenschutzbedenken. Aber die Marge sinkt.
Der jüngste Skandal um den Missbrauch von Nutzerdaten im Internet hat in der Bilanz von Google bisher keine Spuren hinterlassen: Dank konjunkturbedingt sprudelnder Werbequellen verbuchte Alphabet, der Mutterkonzern des weltgrößten Suchmaschinenbetreibers, im ersten Quartal einen Gewinnsprung von 73 Prozent auf 9,4 Milliarden Dollar (7,7 Mrd. Euro). Das teilte Alphabet am Montagabend mit. Wegen einer neuen Bilanzierungsmethode wies der Konzern unrealisierte Gewinne aus Beteiligungen an Start-up-Firmen wie Uber aus.
Allerdings stiegen auch die Ausgaben, weil Alphabet vehement in neue Geschäftsfelder jenseits der Suchmaschinendienste (etwa in Cloud-Computing, ins autonome Fahren oder den Verkauf von Hardware) investiert. Deshalb ging die operative Gewinnmarge von 27 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 22 Prozent zurück.
Alphabet steigerte seinen Umsatz im ersten Quartal um ein Viertel auf 31,15 Mrd. Dollar. Zwar lagen die Zahlen über den Schätzungen der Analysten, doch allein 2,4 Milliarden Gewinn strich der Konzern wegen der neuen Bilanzierungsmethode ein. „Der Gewinnsprung kommt nur von Sondereffekten“, konstatierte AtlanticEquities-Analyst James Cordwell.
Die langfristigen Investitionen wurden im ersten Quartal von 2,5 auf 7,3 Milliarden Dollar annähernd verdreifacht. (Reuters/red.)