„Salzburg? Nicht leichter als Atl´etico Madrid!“
Europa League. Französische Medien schwärmen über „Salzburgs Fußballmärchen“, sehen aber Olympique Marseille im Halbfinale klar im Vorteil. Ex-Bullen-Coach Peter Zeidler, jetzt bei Sochaux, sieht „50:50-Chancen. Die Entwicklung ist super.“
Am 3. Mai feiert Austria ein Jubiläum. Dann wird es 40 Jahre her sein, dass die Violetten als erster Bundesligaklub ein Europacupfinale erreicht hatten. Zwar hatten Parits und Co. beim 0:4 in Paris gegen RSC Anderlecht nichts zu bestellen, doch immerhin, es war ein Anfang. Rapid (1985, 1996) und Austria Salzburg (1994) standen ebenso in einem Finale. Nur der letzte Triumph – bis auf den RB-Sieg 2017 in der Youth League (U19) – blieb stets verwehrt.
Nun träumt Salzburg erneut vom Endspiel. Im Halbfinale der Europa League wartet am Donnerstag mit Olympique Marseille jedoch ein Kaliber des Klubfußballs. Auch ist es das undankbarste Los, im zweiten Semifinale gelten Arsenal und Atletico´ Madrid als klingendere Namen. Und, ein Detail ist so trügerisch: In der Gruppenphase hatte Salzburg bereits gegen Marseille gespielt. 0:0, 1:0 – lässt sich diese Leistung im Hexenkessel des ausverkauften Stade Velodrome´ jetzt wiederholen?
Interessanterweise stufen die Franzosen die Lage ähnlich ein. „Gegen Salzburg wird es nicht schwieriger oder leichter sein als gegen Atletico´ oder Arsenal. Im Halbfinale gibt es doch nur noch gute Mannschaften“, erklärte Marseille-Trainer Rudi Garcia unlängst in einem Interview mit „France Football“. Und, die Spiele aus der Gruppenphase würden jetzt ja rein gar nichts mehr zählen . . .
Es mutet ungeheuer charmant an, wenn französische Medien dieser Tage von einem österreichisches Fußballmärchen schwärmen und über einen „Sensationsklub“berichten. Das ist es in gewisser Weise auch, betrachtet man all die gescheiterten Versuche der Salzburger, sich für die Königsklasse zu qualifizieren. Und jetzt steht Österreichs Seriensieger – die Bullen stehen vor dem fünften, historischen Titel en suite – in den Top 4 Europas. Das verdient Respekt.
Parallel dazu wurde Red-Bulls globales Sportinvestment beleuchtet, sind Spieler wie Berisha und Dabbur nach ihren Toren gegen Sociedad, Dortmund oder Lazio bekannt. Sie wurden zuletzt mit Marseilles Stürmern Florian Thauvin (19 Ligatore) und Kostas Mitroglou verglichen. Den Unterschied wird man erst nach zwei Spielen kennen, die beide ausverkauft sind. Immerhin finden trotz Streiks in Frankreich heute 700 Salzburg-Fans nach Marseille.