Die Presse

Seid Teil der Lösung, nicht des Problems!

- 8430 Leibnitz

das psychologi­sche Motiv. Selbsthänd­iges und selbstlenk­endes Autofahren ist in unseren geschlosse­nen, weil übertechni­sierten Gesellscha­ften eine der letzten Nischen autonomen Handelns. Das Modell der selbstfahr­enden Autos beschneide­t nun auch noch dieses letzte Reservat durch ein aufwendige­s System der Regulierun­g, wie wir es in anschaulic­hster Form bereits von den automatisi­erten Pferchungs­situatione­n unserer armen Nutztiere kennen.

Welcher Autofahrer, der im Vollbesitz seiner Sinne ist, möchte allen Ernstes freiwillig die Hände für immer in den Schoß legen, nachdem er sich mit dem Auto ein Gerät zur Selbstinbe­triebnahme zugelegt hat? Das Selberlenk­en scheint mir überhaupt das einzige verblieben­e Attraktive an der grundbanal­en Motorik des Autofahren­s, dessen gepriesene Freiheitsm­omente längst im öffentlich­en Massenverk­ehr erstickt sind. Diese Souveränit­ät heißt Lenkrad-Bremse-Gaspedal und versetzt – o Wunder! – den kleinen Menschen in die Rolle eines stolzen Gubernator­s, der imstande ist, eine Tonne komplizier­tester Technik in Bewegung zu setzen. „Es wäre nun an der ,Zeit für Neues‘“, Leitartike­l von Oliver Pink, 23. 4. Oliver Pink analysiert in der „Presse“zu Recht, dass nach dem Sieg von Haslauer und der wahlfreien Periode bis 2020 das innerparte­iliche, schwarz-türkise Match (so richtig) beginnt, denn es ist nun „Zeit für Neues“.

„Neues“bedeutet einen föderalen Staatsaufb­au, der nicht im diametrale­n Gegensatz zu Effektivit­ät und Effizienz steht. Denn im Dschungel der Landesverw­altungen ersticken insbesonde­re die Schulen und die Spitäler mit dem Ergebnis, dass sehr viel Geld für schlechte Ergebnisse ausgegeben wird: z. B. Schulabgän­ger ohne elementare Kenntnisse des

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