Umbau im Wiener Außenamt
Österreich. Generalsekretär Linhart geht als Botschafter nach Paris. Für seine Nachfolge dürfte es noch gar keine Ausschreibung geben.
Wien. Als das österreichische Außenministerium am Mittwoch eine Aussendung mit der neuen Liste von Botschaftern und Botschaftsmitarbeitern verschickte, wurde ein Gerücht bestätigt, das schon länger die Runde gemacht hatte: Der Spitzenposten des Generalsekretärs im Außenamt wird neu besetzt. Der derzeitige Generalsekretär, Michael Linhart, wird neuer österreichischer Botschafter in Paris. Wer ihm nachfolgt, ist noch nicht offiziell fixiert. Im Gespräch dafür ist Johannes Peterlik, einst Sprecher von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner. Das berichtete am Mittwoch der „Standard“.
Der Wechsel im Generalsekretariat ist Teil eines Umbaus in den zentralen Stellen des Außenamts, den Ministerin Karin Kneissl derzeit vornimmt. In ihrem Kabinett umgibt sie sich mit alten Vertrauten.
Auch Johannes Peterlik ist bereits jetzt im Kabinett der Außenministerin tätig und zuständig für die Stabstelle Strategie. Peterlik arbeitete einst für die ÖVP-Ministerin Ferrero-Waldner. Und er hat auch offenbar gute Kontakte zur FPÖ, die Kneissl als Außenministerin aufgestellt hatte. Während des Präsidentschaftswahlkampfes nannte der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer den Diplomaten Peterlik als seinen künftigen Kabinettsdirektor, sollte er Bundespräsident werden.
Neuantritte im Herbst
Offenbar gibt es aber noch gar keine offizielle Ausschreibung für die Neubesetzung des Postens des Außenamts-Generalsekretärs. Im Außenministerium wollte man am Mittwoch zur Frage der Nachfolge von Linhart nichts sagen. Dazu gebe es noch keine Informationen. Auch nicht dazu, wann genau Linhart in die österreichische Botschaft in Frankreich wechseln werde. Grundsätzlich finde der Großteil der Neuantritte in den Botschaften im Herbst statt.
Der Ministerrat in Wien stimmte am Mittwoch einer ganzen Liste von mehr als 20 Neubesetzungen von Botschaftern und anderen Leitungsfunktionen im Ausland zu. Die Neubesetzungen waren mit einigen Wochen Verspätung im Ministerrat gelandet.