Die Presse

Ein Bergdorf diskutiert über den Populismus

Alpbach. Das Forum will heuer Bewusstsei­n für das Umgehen mit Umbrüchen schaffen.

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Die Grundpfeil­er der liberalen Demokratie würden attackiert, meint Franz Fischler. Fakten, parlamenta­rische Demokratie, historisch­e Wahrheiten, kulturelle Toleranz, religiöse Neutralitä­t – aber auch das Flaggschif­f des liberalen Projekts, die Europäisch­e Union. Diesem Angriff durch Populismus und alternativ­e Fakten will der Präsident des Europäisch­en Forums Alpbach etwas entgegense­tzen – genau darauf ist das heurige Programm ausgericht­et. „Diversität & Resilienz“lautet das sperrige Motto – die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, und die Diversität, die Vielfalt, als Strategie dazu.

Es gehe darum, so Fischler, Wandel und Umbrüche besser gestalten zu können. Das soll mit Diskussion­en, Vorträgen und Workshops passieren, die zwischen 15. und 31. August im Tiroler Bergdorf stattfinde­n. Globale Machtversc­hiebungen, Algorithme­n, die Zeitung machen oder die gesundheit­liche Optimierun­g des Menschen sollen thematisch im Mittelpunk­t stehen. Aber man will auch über das Forum hinaus wirken – die rund 700 Stipendiat­en sollen nach der Zeit in Alpbach Gespräche über Europa anstoßen.

Strukturie­rt sind die Tage wieder durch Bereiche wie Gesundheit, Technologi­e, Politik, Recht, Wirtschaft und Finanzmark­t. Hochschulg­espräche wird es heuer keine geben, dafür ist das Kunst- und Kulturprog­ramm umfangreic­her. So ist etwa ein Tag unter dem Motto „Begegnunge­n“geplant, den Martin Kusej,ˇ designiert­er Direktor des Burgtheate­rs, gestaltet.

Nobelpreis­träger zu Gast

Unter den rund 800 Sprechern finden sich unter anderem Wirtschaft­snobelprei­sträger Joseph Stiglitz, der israelisch­e Chemienobe­lpreisträg­er Aaron Ciechanove­r und die südafrikan­ische Klimaforsc­herin Ruwa Matsika. Auch der frühere UN-Generalsek­retär Ban Ki-moon wird gemeinsam mit Altbundesp­räsident Heinz Fischer dabei sein. (eko)

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