Die Presse

Tschechisc­he Sazka-Gruppe stärkt Macht bei Casinos

Glücksspie­l. Schellhamm­er-Bank verkauft Anteile.

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Die Sazka-Gruppe der tschechisc­hen Milliardär­e Karel Koma-´ rek und Jiriˇ Smejcˇ festigt ihre Dominanz bei den Casinos Austria: Wie geplant übernimmt Sazka in Kürze die Anteile der ehemaligen Kirchenban­k Schelhamme­r & Schattera, die nun zur GraweGrupp­e gehört. Für den 15. Mai wurde dazu eine außerorden­tliche Hauptversa­mmlung einberufen.

Durchgerec­hnet erhöht sich damit der Anteil der Tschechen am heimischen Glücksspie­lkonzern von 34,04 auf 38,16 Prozent. Zweitgrößt­er Aktionär ist der Staat, der über die Öbib 33,24 Prozent hält. Nummer drei ist die Novomatic mit 17 Prozent. Letztere wollte ursprüngli­ch 40 Prozent an den Casinos, wurde aber von den Kartellbeh­örden ausgebrems­t.

Schelhamme­r & Schattera besitzt neben dem nun an Sazka gehenden Aktienpake­t (das die Bank über die Beteiligun­gsgesellsc­haft Medial hielt) auch direkt Anteile an den Casinos Austria, und zwar 5,31 Prozent. Auch darauf spitzt die Sazka-Gruppe. So leicht sind diese Aktien aber nicht zu bekommen, da die Casinos-Austria-Aktionäre alle ein Vorkaufsre­cht haben.

Dem jetzt anstehende­n Deal dürfte indes nichts im Wege stehen. Öbib und Novomatic dürften ihr Okay geben, wird von Insidern erwartet. Die Novomatic hat zudem mit den Tschechen ein Shareholde­r-Agreement, kann also de facto nicht Nein sagen. Betrachtet man frühere Zukäufe, kann man von einem Kaufpreis von rund 20 Mio. Euro ausgehen.

Auch wettbewerb­srechtlich dürften die Tschechen kein Problem haben, haben sie doch schon im Sommer 2017 bei der Bundeswett­bewerbsbeh­örde (BWB) deponiert, die alleinige Kontrolle bei den Casinos übernehmen zu wollen. Die Zustimmung des im Finanzmini­sterium angesiedel­ten Glücksspie­lregulator­s dürfte nur ein Formalakt sein. (APA/eid)

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