„Candyman“bringt Trump in Kalamitäten
Leibarzt des US-Präsidenten verzichtet auf Ministeramt.
Emmanuel Macron reagierte bei der Pressekonferenz im Weißen Haus amüsiert angesichts der drängenden Fragen der US-Journalisten über die Probleme des Leibarzts des US-Präsidenten, den sie wegen seines leichtfertigen Umgangs mit Medikamenten und Schlafmitteln als „Candyman“beschrieben. Die USMedien fanden die Vorwürfe, die bei der Nominierung Ronny Jacksons zum Veteranenminister auftraten, indessen alles andere als amüsant: Alkoholismus und schweres Fehlverhalten. Dem Leibarzt ist immerhin das gesundheitliche Wohl des Staatschefs anvertraut.
Donald Trump gab Ronny Jackson – oder „Doc“oder „Doctor Ronny“, wie er ihn zu nennen pflegt – die Empfehlung, aufgrund des „schmutzigen“Hearings im Senat auf das Amt des Veteranenministers zu verzichten. Nach nicht einmal 48 Stunden folgte Jackson Trumps Rat – nicht ohne dass der Präsident und das Weiße Haus noch Durchhalteparolen ausgegeben hätten. Trump sprach Jackson sein Vertrauen aus, seine Pressesprecherin nannte seine Bilanz makellos.
Mitarbeiter charakterisierten Jackson aber als „unethisch“und „explosiv“. Er soll bei Auslandsreisen des Präsidenten betrunken und nicht einsatzbereit gewesen sein. Zudem habe er im alkoholisierten Zustand ein Auto zu Schrott gefahren, was Jackson indes bestreitet.
Trump hatte den 50-jährigen Admiral vor wenigen Wochen als Veteranenminister nominiert, was wegen dessen Unerfahrenheit im Umgang mit einer riesenhaften Bürokratie – einem Ministerium mit 370.000 Mitarbeitern – Kritik hervorrief. Auch sein ärztliches Bulletin für Trump empfanden manche als Gefälligkeitsgutachten. (vier)