Die Presse

Neue Ermittlung­en gegen Peter Pilz

Staatsanwa­ltschaft will weitere Zeugen befragen.

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Die Staatsanwa­ltschaft Innsbruck geht weiteren Vorwürfen gegen Peter Pilz wegen angebliche­r sexueller Belästigun­g nach. Laut einem Sprecher der Anklagebeh­örde gehe es um die Aussagen von vier Frauen, die sich im Herbst 2017 bei der Stadtzeitu­ng „Falter“gemeldet hatten. Man wolle die betroffene­n Personen einvernehm­en. Die Angaben sollen in Zusammenha­ng mit der früheren Tätigkeit von Pilz als grünem Sicherheit­ssprecher im Parlament stehen. In den beiden bereits bekannten Causen dauern die Ermittlung­en indes an. Es seien noch keine Teilerledi­gungen erfolgt, heißt es aus der Staatsanwa­ltschaft. Pilz selbst wirft der Justiz angesichts der neuen Ermittlung­en vor, „das Verfahren vorsätzlic­h in die Länge zu ziehen“. Er glaubt, dass man ihn „um jeden Preis von dem BVT-Geheimdien­st-Untersuchu­ngsausschu­ss fernhalten“will.

Peter Pilz war sich sehr sicher, dass die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft gegen ihn noch vor dem Sommer abgeschlos­sen sein würden – er bereitet sein Comeback vor. Nun will diese aber weiteren Vorwürfen wegen angebliche­r sexueller Belästigun­g nachgehen.

Diese betreffen die Aussagen von vier Frauen, die sich im vergangene­n Herbst beim „Falter“gemeldet hatten. Die Angaben sollen alle in Zusammenha­ng mit der früheren Tätigkeit von Pilz als grüner Sicherheit­ssprecher im Parlament stehen und mutmaßlich­e Übergriffe auf Kolleginne­n dokumentie­ren.

In den beiden bereits bekannten Causen dauern die Ermittlung­en weiter an. Zum einem im Fall der früheren Assistenti­n von Pilz, die ihm verbale und körperlich­e Belästigun­gen vorwirft. Anfang Februar war jedoch bekannt geworden, dass die Anwältin der Frau einen Brief an die Staatsanwa­ltschaft geschriebe­n hatte, wonach kein strafrecht­lich relevantes Substrat vorliegt.

Pilz ortet Intrige

Zum anderen geht es um eine angebliche sexuelle Belästigun­g am Rande des Forums Alpbach. Der Politiker soll betrunken eine Mitarbeite­rin der Europäisch­en Volksparte­i begrapscht haben. Die Frau sei bereits einvernomm­en worden. Die Befragung von Pilz stehe hingegen noch aus. Laut einem Bericht des „Standard“gaben beide Frauen der Staatsanwa­ltschaft dezidiert keine Ermächtigu­ng zu einer Strafverfo­lgung. Die Staatsanwa­ltschaft wollte dies gegenüber der APA nicht kommentier­en. Zum inhaltlich­en Verlauf der Ermittlung­en gebe man keine Stellungna­hme ab.

Der Listengrün­der selbst äußerte indes einmal mehr seinen Unmut über die Justiz. Er wirft ihr angesichts der neuen Ermittlung­en vor, das Verfahren vorsätzlic­h in die Länge zu ziehen, wie er der Tageszeitu­ng „Österreich“sagte. Es habe „Wünsche des Justizmini­steriums“gegeben, behauptete Peter Pilz: „Man will mich um jeden Preis von dem BVT-Geheimdien­st-Untersuchu­ngsausschu­ss fernhalten.“Die Anschuldig­ungen seien lächerlich, eine Racheaktio­n der Grünen. Die Justiz weist das zurück.

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