Kolba geht, Pilz wartet
Liste Pilz. Kolba legt seine Funktion als Klubobmann Ende Mai zurück. Pilz’ Comeback verzögert sich.
Peter Kolba hat seine Ankündigungen mehr als einmal revidiert. Dass er als Klubobmann zurücktreten will, wird nun zwar vier Wochen später passieren als angekündigt – aber doch.
In einem Brief teilte der Klubobmann der Liste Pilz dem Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit, dass er seine Funktion mit 31. Mai zurücklegen will. Grund für die vierwöchige Verzögerung ist, dass man sich bisher auf keine Nachfolge einigen wollte. Freiwillige zu finden ist schwer, denn Peter Pilz will nach seiner Rückkehr auch die Funktion des Klubobmanns für sich reklamieren. Den Lückenbüßer will von den Pilz-Abgeordneten offenbar ebenso wenig jemand spielen, wie dass jemand für Pilz auf sein Mandat verzichten möchte. Dieser hatte angekündigt, noch vor dem Sommer zurückzukehren – bisher war er davon ausgegangen, dass die Innsbrucker Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen ihn einstellt.
Aber ganz im Gegenteil dehnt sie diese nun noch aus. Es soll weitere Zeugenbefragungen geben – es handelt sich dabei um Frauen, die gegenüber dem „Falter“ausgesagt haben, dass sie Pilz sexuell belästigt hätte. Einige Fälle und deren Details sind auch der „Presse“bekannt. Es gab Gespräche mit einigen der betroffenen Frauen.
Egal, was bei den Ermittlungen herauskommt, sie werden wohl noch dauern – weit über den Herbst hinaus. Wenn sich Pilz an die selbst auferlegte Frist hält, die Ermittlungsergebnisse abzuwarten, ist ein Comeback bis dahin nicht möglich.
Das hieße für ihn aber auch, dass er die mediale Bühne rund um den Untersuchungsausschuss in der BVT-Affäre nicht für seine Rückkehr nützen kann. Die Liste Pilz hat also weiter Probleme, auf die Beine zu kommen und sich strukturiert ordentlich aufzustellen. (ath)