Die Presse

EU beschließt Verbot von drei Bienenkill­ern

Aus für Insektengi­fte im Freiland mit Jahresende.

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Auch Österreich stimmte dafür: Insgesamt drei Insektengi­fte – sogenannte Neonicotin­oide – werden künftig im Freiland EU-weit verboten. In Studien sei nachgewies­en worden, dass die Pflanzensc­hutzmittel einen negativen Einfluss auf Bienenpopu­lationen hätten, erklärte Umweltund Agrarminis­terin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Das Verbot bringe allerdings die Rübenbauer­n in eine schwierige Situation, da es in diesem Bereich keine alternativ­en Insektizid­e gebe. Deshalb arbeite die Regierung an einem Maßnahmenp­lan für Rübenbauer­n. Köstinger rief die EUKommissi­on, den Handel und die Industrie auf, die heimischen Zuckerprod­uzenten zu unterstütz­en. Für Christian Stockmar, Obmann der Industrie-Gruppe Pflanzensc­hutz (IGP), ein schwacher Trost: „Die Mitgliedst­aaten sind sich ihrer Verantwort­ung anscheinen­d nicht bewusst, wenn sie dem Populismus der NGOs folgen und derart wichtige Wirkstoffe für alle Kulturen verbieten. Damit richten sie immensen Schaden für die Landwirte an“, so Stockmar.

Bei Umweltorga­nisationen sorgt der Beschluss hingegen für Freude. „Es ist seit Jahren wissenscha­ftlich klar, dass Neonicotin­oide für den Tod von Bienen, Wildbienen und vielen weiteren wichtigen Insekten mitverantw­ortlich sind. Jetzt werden diese Gifte endlich von den Feldern verbannt“, sagte Sebastian TheissingM­atei, Landwirtsc­haftssprec­her bei Greenpeace in Österreich, erfreut. Nun müsse Köstinger weitere „Konzepte vorlegen, wie die Agrarpolit­ik umweltfreu­ndlich werden kann“.

Das Verbot gilt für die drei Insektizid­e Clothianid­in, Imidaclopr­id und Thiamethox­am, es soll voraussich­tlich zu Jahresende in Kraft treten. (APA/red.)

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