Eine Niederlage, die Thiem zu denken gibt
Deutliches Barcelona-Aus gegen 19-jährigen Tsitsipas.
Niederlagen von Dominic Thiem auf Sand gegen schlechter klassierte Spieler sind eine absolute Rarität. Im Vorjahr kassierte der Niederösterreicher auf seinem Lieblingsbelag fünf Niederlagen, nur eine davon gegen einen schlechter gereihten Gegner (David Goffin, Nummer 13, Monte Carlo). Die restlichen Thiem-Bezwinger 2017: Rafael Nadal (3 Mal) und Novak Djokovic.´ Im Viertelfinale von Barcelona hat sich wieder einmal ein solch seltenes Schauspiel zugetragen, Thiem unterlag dem Weltranglisten-63. Stefanos Tsitsipas glatt mit 3:6, 2:6. Zuvor hatte der Schützling von Günter Bresnik auf Sand im August 2016 gegen einen schlechter klassierten Spieler verloren. Jürgen Melzer war zum Zeitpunkt seines Comebacks in Kitzbühel nur auf Position 421 gestanden.
In Barcelona hatte Thiem schon in seinem Auftaktspiel gegen den 20-jährigen Spanier Jaume Munar Probleme gehabt, auch gegen den Slowaken Jozef Kovalik agierte der neunfache ATP-Titelträger im ersten Satz keineswegs souverän. Im Duell mit Tsitsipas blieb die erhoffte Steigerung aus, nach einer 3:1-Führung gelangen Thiem nur noch zwei Games – eine ernüchternde Bilanz. Dass Tsitsipas, vor zwei Jahren der weltbeste Junior, als eines der größten Talente auf der Tour gilt, dürfte für den Lichtenwörther nur ein schwacher Trost sein. Die deutliche Niederlage gegen den Teenager auf „seinem“Belag wird Thiem zu denken geben – und sie erhöht ein Stück weit den Druck für die restliche Sandplatzsaison.
Als Vorjahresfinalist verliert er 210 Punkte, bleibt aber zunächst die Nummer sieben in der Weltrangliste. Seinen nächsten Einsatz hat Thiem in Madrid (ab 6. Mai). (cg)