Warum Salzburgs Finaltraum weiterlebt
Olympique Marseille ist keine Übermannschaft.
Ö sterreichs Fußballmeister steht wieder einmal mit dem Rücken zur Wand. Im Viertelfinale der Europa League hat die Mannschaft von Marco Rose bei Lazio mit 2:4 verloren, um nach einem 4:1 in WalsSiezenheim doch noch aufzusteigen. Diesmal ist die Hypothek aber eine weitaus größere. Das 0:2 bei Olympique Marseille hat vorerst für klare Verhältnisse gesorgt.
Die Chancen auf den Finaleinzug sind nach den ersten 90 Minuten drastisch gesunken, vorhanden sind sie aber nach wie vor. Hoffnung macht vor allem Salzburgs Vorstellung in der zweiten Halbzeit, im französischen Hexenkessel waren die Bullen ein ebenbürtiger Gegner. Sie gaben sogar eine bessere Figur ab als in Rom, wo das Team zwischenzeitlich vom Gegner überrollt wurde. Das sollte doch Mut machen.
Was Salzburg in Marseille gefehlt hat, waren der finale Pass, die Durchschlagskraft im Angriffsdrittel und das nötige Glück. Der erste Treffer der Franzosen war regelwidrig, das Foul an Lainer hätte diskussionslos einen Elfmeterpfiff zur Folge haben müssen. Abgerundet wurde das Bild durch Gulbrandsens Stangenschuss.
Das alles soll und darf aus Salzburger Sicht jetzt aber keine Ausrede sein. Am kommenden Donnerstag bleibt noch genügend Zeit, um dieses Ergebnis zu korrigieren. Die große Kunst wird darin bestehen, die richtige Mischung aus Angriff und Verteidigung zu finden. Das Glück lässt sich ohnehin nur bedingt erzwingen.