Die Presse

Warum Salzburgs Finaltraum weiterlebt

Olympique Marseille ist keine Übermannsc­haft.

- VON CHRISTOPH GASTINGER E-Mails an:

Ö sterreichs Fußballmei­ster steht wieder einmal mit dem Rücken zur Wand. Im Viertelfin­ale der Europa League hat die Mannschaft von Marco Rose bei Lazio mit 2:4 verloren, um nach einem 4:1 in WalsSiezen­heim doch noch aufzusteig­en. Diesmal ist die Hypothek aber eine weitaus größere. Das 0:2 bei Olympique Marseille hat vorerst für klare Verhältnis­se gesorgt.

Die Chancen auf den Finaleinzu­g sind nach den ersten 90 Minuten drastisch gesunken, vorhanden sind sie aber nach wie vor. Hoffnung macht vor allem Salzburgs Vorstellun­g in der zweiten Halbzeit, im französisc­hen Hexenkesse­l waren die Bullen ein ebenbürtig­er Gegner. Sie gaben sogar eine bessere Figur ab als in Rom, wo das Team zwischenze­itlich vom Gegner überrollt wurde. Das sollte doch Mut machen.

Was Salzburg in Marseille gefehlt hat, waren der finale Pass, die Durchschla­gskraft im Angriffsdr­ittel und das nötige Glück. Der erste Treffer der Franzosen war regelwidri­g, das Foul an Lainer hätte diskussion­slos einen Elfmeterpf­iff zur Folge haben müssen. Abgerundet wurde das Bild durch Gulbrandse­ns Stangensch­uss.

Das alles soll und darf aus Salzburger Sicht jetzt aber keine Ausrede sein. Am kommenden Donnerstag bleibt noch genügend Zeit, um dieses Ergebnis zu korrigiere­n. Die große Kunst wird darin bestehen, die richtige Mischung aus Angriff und Verteidigu­ng zu finden. Das Glück lässt sich ohnehin nur bedingt erzwingen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria