Strabag: Neue Rekorde 2017
Bau. Die Strabag beschließt 2017 mit starken Steigerungen – auch bei der Dividende. Die US-Sanktionen gegen Russland sieht man relativ gelassen.
Einen Tag nachdem die Porr am Donnerstag ein brummendes Geschäft und steigende Umsatzerlöse bei einem allerdings gesunkenen Überschuss ausgewiesen hatte, hat gestern Österreichs führender Baukonzern, Strabag, einen historischen Rekord präsentiert: )Demnach wurde die Bauleistung 2017 um acht Prozent auf 14,62 Mrd. Euro gesteigert. Da neben der Leistung auch der Auftragsbestand und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ein Rekordhoch erreichten, soll die Dividende von 0,95 auf 1,30 Euro je Aktie ebenfalls auf ihren bisherigen Höchstwert angehoben werden.
Das Ebit verbesserte sich um sechs Prozent auf 448,4 Mio. Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schwächte sich das operative Ergebnis (Ebitda) im Jahresabstand jedoch um zwei Prozent von 855,2 auf 834,6 Mio. Euro ab.
Gesunken sind sowohl die Ebit-Marge als auch die Ebitda-Marge. Erstere, laut Konzernchef Thomas Birtel „unsere wichtigste finanzielle Steuerungsgröße“, ging leicht von 3,4 auf 3,3 Prozent zurück. Birtel, dessen Vertrag bis 2022 verlängert worden ist, zeigt sich dennoch zufrieden: „Mit 3,3 Prozent haben wir unser selbst gestecktes Ziel von mindestens 3,0 Prozent gut erreicht“, betonte er.
Keine Bewegung gab es indes beim Gewinn. Dieser verharrte unter dem Strich bei 278,9 Mio. Euro (2016: 277,7 Mio. Euro). Was die Orderbücher betrifft, so wurden sie vor allem von Großaufträgen im Verkehrswegebau in Ungarn und Polen sowie Hoch- und Ingenieurbauprojekte in Deutschland und Asien gefüllt. Der Auftragsbestand erhöhte sich um zwölf Prozent auf 16,59 Mrd. Euro.
Gelassen reagiert der Konzern übrigens auf die jüngsten US-Sanktionen gegen 38 russische Firmen und Personen. Dass der russische Tycoon Oleg Deripaska, der 25,9 Prozent an der Strabag hält, sanktioniert ist, sei insofern kein Problem, als das Sanktionsgesetz an eine Mehrheitsbeteiligung knüpfe, so Birtel: Beim operativen Geschäft gebe es keine Risken. Die Rechtsabteilung des Konzerns arbeitet dennoch auf Hochtouren, um Projektfinanzierungen vertieft zu checken und sanktionierten Unternehmen keine materielle Unterstützung – etwa über Dividenden – zukommen zu lassen. (APA/est)