BASF erhält Bayer-Gemüsesaatsparte
Spartenverkauf ist Bedingung, damit Bayer Monsanto übernehmen darf.
Die Aktien der Chemiekonzerne Bayer und BASF profitierten am Freitag von der Aussicht auf eine Einigung über das Gemüsesaatgeschäft. Am Vorabend war bekannt geworden, dass sich Bayer mit BASF über den Verkauf der Sparte einig geworden ist. Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern verkauft die Sparte sowie andere Geschäftsteile wie bestimmte Saatgutbehandlungsmittel und die Forschungsplattform für WeizenHybride für insgesamt 1,7 Mrd. Euro an BASF, um Vorgaben für die Freigabe der Monsanto-Übernahme zu erfüllen, wie die beiden Konzerne mitteilten.
Die Transaktion müsse von den Regulierungsbehörden genehmigt werden und werde erst wirk- sam, wenn die Übernahme von Monsanto durch Bayer abgeschlossen sei. Die verkauften Geschäfte erzielten 2017 einen Umsatz von insgesamt 745 Mio. Euro.
Im Herbst hatte Bayer bereits Teile des Geschäfts mit Soja-, Baumwoll- und Rapssaatgut sowie mit Breitband-Unkraut-Vernichtungsmitteln für knapp sechs Milliarden Euro an BASF veräußert. Bayer trennt sich für Monsanto damit praktisch von seinem gesamten Saatgutgeschäft.
Einer mit der Angelegenheit vertrauten Person zufolge könnte die Genehmigung des 62,5 Mrd. Dollar (rund 51 Mrd. Euro) MonsantoDeals bis Ende Mai erfolgen, solange es keine Komplikationen in letzter Minute gebe. Ein BayerSprecher wollte sich dazu nicht äußern. Der Konzern hatte zuletzt von der russischen Wettbewerbsbehörde grünes Licht für den Zukauf erhalten, von zahlreichen Kartellbehörden wie der EU-Kommission und den Wettbewerbshütern aus Brasilien und China wurde die Transaktion bereits unter Auflagen freigegeben. Auch mit den US-Wettbewerbshütern hat sich Bayer früheren Angaben eines Insiders zufolge bereits grundsätzlich geeinigt.
Bayer steigt mit der geplanten Monsanto-Übernahme zum weltgrößten Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut auf, weshalb die Wettbewerbsbehörden weltweit genau hinsehen und Auflagen erteilen. (ag/red.)