Zeitgemäßer Barock
Jazzbassist Dieter Ilg und seine Interpretationen barocker Werke bei „OffRoad Barock“.
Würde Händel heute leben, vielleicht wäre er Jazzpianist oder Bluesgitarrist. Nicht selten wird behauptet, Barock sei die Wiege des Rock ’n’ Roll, Blues oder Jazz. Wie aktuell barocke Musik klingen kann, zeigt das seit 2016 etablierte besondere Konzertformat der Internationalen Barocktage Stift Melk „OffRoad Barock“.
Heuer zu Gast ist der mehrfache Echo-Preisträger und Jazzbassist Dieter Ilg. Als einer der weltweit wichtigsten Jazzbassisten musizierte er bereits mit Musikern wie Thomas Quasthoff, Till Brönner oder Charlie Mariano.
Beim Konzert am 21. Mai nähert sich Ilg in seinen Jazz-Bearbeitungen Werken von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel, unterstützt von Rainer Böhm (Klavier) und Patrice Heral´ (Schlagzeug).
Der Kontrabassist über sein Konzert: „Es ist ein besonderes Gefühl, von einem Barockfestival eingeladen zu werden, meine Musik zu präsentieren. Ich bin mit Barockmusik aufgewachsen und erst als Jugendlicher zum Jazz gekommen. Es gibt Werke wie „Les elements“von Jean-Fe-´ ry Rebel, von denen man denkt, sie stammen aus dem 20. Jahrhundert. Besonders die Improvisationen waren Hauptelemente barocker Aufführungen. Hier sehe ich große Gemeinsamkeit zur heutigen Jazzmusik. Barocke Melodien, Taktstrukturen und Harmoniewechsel mit meiner Erfahrung als Kontrabassist im Jazz zu paaren und in meinen Bearbeitungen in ein anderes Licht zu setzen, ist mir ein großes Vergnügen.“(es)