Die Presse

Laienforsc­her wollen auch Resultate sehen

Erfolgsfak­toren für Gelingen von Bürgerwiss­enschaft.

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Kleinsäuge­r, Vögel und Insekten sind ins Visier von Wiener Schülern unterschie­dlicher Altersklas­sen geraten: Sie sind als Co-Forscher für Wissenscha­ftler der Boku und der Uni Wien unterwegs. Der Einsatz von Laienforsc­hern ist ein Trend mit Potenzial, diese sammeln unter dem Schlagwort Bürgerwiss­enschaft (Citizen Science) in Eigenregie Daten für wissenscha­ftliche Projekte. Dadurch lassen sich größere Datenmenge­n – und somit bessere Forschungs­ergebnisse – gewinnen.

Was diese Kooperatio­nen besonders erfolgreic­h macht, haben Forscher unter der Federführu­ng von Didone Frigerio von der Konrad-LorenzFors­chungsstel­le für Verhaltens- und Kognitions­biologie der Universitä­t Wien untersucht und ihre Erkenntnis­se im Fachblatt „Ethology“veröffentl­icht. Sie nahmen dazu verschiede­ne Projekte aus dem Bereich der Wildtierbi­ologie in Europa und Afrika unter die Lupe.

Neben dem wenig überrasche­nden Ergebnis, dass Bürgerwiss­enschaft besonders dann funktionie­rt, wenn Betroffene auch aus Eigeninter­esse mitmachen, konnten die Forscher noch weitere Erfolgsfak­toren identifizi­eren: Die Motivation der Laienforsc­her sei das Um und Auf für die Qualität und Verlässlic­hkeit der Daten, erklärt der Wissenscha­ftler. Diese könne insbesonde­re dadurch über einen längeren Zeitraum erhalten werden, wenn die Fortschrit­te des Projekts öffentlich, zum Beispiel in den Medien, präsentier­t werden.

Im Fokus der Studie standen nicht nur die engagierte­n Wiener Schüler, sondern unter anderem auch das Berliner Projekt „Füchse in der Stadt“sowie namibische Forschungs­arbeiten, die sich den Konflikten zwischen Rinderfarm­ern und Geparden widmeten. (APA/cog)

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