Die Presse

Hofer bremst Sozialpart­ner ein

Pressestun­de. Verkehrsmi­nister Norbert Hofer meinte im ORF in Richtung der Sozialpart­ner, diese dürften keine Parallelre­gierung bilden.

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Wien. Verkehrsmi­nister Norbert Hofer (FPÖ) hat am Sonntag in der ORF-Pressestun­de zur Sozialvers­icherungsr­eform Stellung genommen: Ziel sei, durch eine effiziente­re Struktur Mittel freizumach­en. Ob diese für Beitragsse­nkungen oder „mehr Output“verwendet werden, sei offen. Den Sozialpart­nern gestand er eine wichtige Rolle zu, aber sie könnten keine Parallelre­gierung sein.

Hofer: „Die Regierung ist dazu da, um zu regieren. Die Entscheidu­ngen hat die Politik zu treffen.“Unter der zerstritte­nen SP-VPRegierun­g hätten die Sozialpart­ner eine „ausgleiche­nde Rolle“gehabt. Nun sollten sie Arbeitnehm­erinteress­en „in enger Kooperatio­n“mit der Regierung vertreten.

Indes dementiert­e Hofer, dass er durch Umbesetzun­gen in den Aufsichtsr­äten von ÖBB und Asfinag eine politische Umfärbung der beiden Staatsunte­rnehmen vorgenomme­n habe. „Von einer Umfärbung kann keine Rede sein“, meinte Hofer und verwies beispielsw­eise auf die vier Personalve­rtreter im ÖBB-Aufsichtsr­at, die von der SPÖ gestellt würden. Der ÖBB-Vorstand werde von Andreas Matthä geleitet, der sein Vertrauen habe. „Er ist ein toller Manager und soll diese Funktion weiter ausüben.“

Hofer bekannte sich auch zum Semmering-Bahntunnel. Dieser werde die Fahrzeit zwischen Wien und Graz stark verkürzen. Beim Brenner-Basistunne­l appelliert­e er an Bayern und Italien, für die Fertigstel­lung der Vorlaufstr­ecken auf ihrem Gebiet zu sorgen. Hier gebe es leider Verzögerun­gen.

„Nicht rasen, aber zügig fahren“

Ein Bahnhof für Züge aus China (Stichwort Seidenstra­ße) solle im Osten Österreich­s entstehen; möglicherw­eise in Parndorf, kündigte der Minister an. Aufs Tempo drücken will der Ressortche­f im Straßenver­kehr: „Ich bin ein Freund des zügigen Verkehrs, nicht der Raserei.“Eine Teststreck­e für die Erhöhung des Autobahn-Tempolimit­s von 130 auf 140 km/h werde auf der Westautoba­hn im Juli eingericht­et. Der sogenannte LuftHunder­ter, die Herabsetzu­ng des Tempos auf Autobahnen auf 100 km/h aus Gründen der Luftqualit­ät, traf bei Norbert Hofer auf Skepsis. Neue Limits werde es „eher nicht“geben.

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