Die Wiener VHS, der Aufklärung verpflichtet
und beim Verwaltungsgericht klagen. Während Minister Moser Tausende Vorschriften beseitigen will, arbeitet der Bildungsminister vielleicht schon am Bundes-Schulschwänzer-Gesetz (BSSchwG), vielleicht in Verfassungsrang. Das alles ist reichlich unüberlegt. „Karl Marx . . .“, „Quergeschrieben“von Gudula Walterskirchen, 30. 4. Gudula Walterskirchen attestiert neben dem Institut für Politikwissenschaften der Uni Wien und dem Radiosender Ö1 u. a. auch den Wiener Volkshochschulen, sie gingen im Rahmen ihrer Veranstaltungen und Bildungsangebote anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx „fast ident (. . .) wie das KP-Regime in China“vor. Diese Argumentation ist einigermaßen überraschend.
Die Bildungsarbeit der Wiener Volkshochschulen, die am Beginn des 21. Jahrhunderts im Rahmen einer modernen demokratischen Gesellschaft tätig sind und seit über 130 Jahren aktiv für die Grundwerte Humanismus, Menschenrechte und eine pluralistische Gesellschaft stehen und eintreten, mit den Aktivitäten eines Regimes mit totalitären Tendenzen zu vergleichen, ist jedenfalls als kühn zu bezeichnen.
Die Wiener VHS sahen und sehen sich der Aufklärung verpflichtet. Und genau dieser Aufgabe kommen wir mit den von Frau Walterskirchen erwähnten Veranstaltungen auch nach. Letztlich bieten die Wiener VHS genau das, was die Autorin sich wünscht: eine gezielte, wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung (vorgetragen und moderiert durch ausgewiesene Fachleute der Universität Wien!), in deren Rahmen die verschiedenen Aspekte der Marx’schen Arbeiten und Erkenntnisse mit einem breiten Publikum offen diskutiert werden.